Politik

Bayer braucht sechs Milliarden Euro frisches Kapital für Monsanto-Kauf

Bayer will eine Kapitalerhöhung durchführen, um den Kauf von Monsanto zu stemmen.
04.06.2018 00:31
Lesezeit: 1 min

Bayer will sechs Milliarden Euro frisches Kapital für die Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto einsammeln. Die neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung können vom 6. bis einschließlich 19. Juni gezeichnet werden, wie der Pharma- und Agrarchemiekonzern am Sonntag mitteilte. "Das ist ein bedeutender Baustein für die Finanzierung der Übernahme von Monsanto und die letzte damit verbundene Eigenkapitalmaßnahme", sagte Bayer-Chef Werner Baumann nach einem entsprechenden Beschluss des Vorstands.

Der Dax-Konzern übernimmt Monsanto für 62,5 Milliarden Dollar. Er steigt damit zum weltgrößten Anbieter von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut auf. Den Abschluss der Transaktion erwarten die Leverkusener in Kürze. Laut "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" wird dies am Donnerstag der Fall sein.

Die neuen Aktien werden den Anteilseignern zu einem Bezugspreis von 81 Euro je Papier angeboten. Für je 23 gehaltene Aktien können sie zwei neue Papiere erwerben. Darüber hinaus sind Anleihe-Platzierungen in Dollar und Euro - also Fremdkapital-Maßnahmen - geplant, deren Gesamtvolumen sich auf bis zu 20 Milliarden Euro belaufen soll.

Vor knapp einer Woche hatte Bayer die entscheidende Hürde für den Monsanto-Kauf genommen. Das US-Justizministerium genehmigte den Mega-Deal unter Auflagen. Für Bayer ist es nicht nur der größte Zukauf in der Firmengeschichte, es ist auch die bislang teuerste Übernahme eines deutschen Unternehmens.

Die jetzige Kapitalerhöhung fällt niedriger aus als ursprünglich erwartet. Denn mit dem Ausstieg beim Kunststoff-Hersteller Covestro nahm Bayer über 15 Milliarden Euro ein, rund 4,5 Milliarden Euro mehr als gedacht. Zudem hat der Konzern kürzlich mit Singapurs Staatsfonds Temasek einen neuen Großaktionär gewonnen. Dieser hat 31 Millionen neue Bayer-Aktien zu einem Preis von drei Milliarden Euro erworben.

Zur Finanzierung des Monsanto-Kaufs hatte Bayer eine Kombination aus Fremd- und Eigenkapital eingeplant. Dabei sollte der Eigenkapitalanteil bei rund 19 Milliarden Dollar liegen. Vier Milliarden Euro hatte sich Bayer bereits Ende 2016 über eine Pflichtwandelanleihe bei großen Investoren geholt. Verschiedene Banken hatten dem Unternehmen eine Brückenfinanzierung über 57 Milliarden Dollar garantiert.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...