Auf die Frage, ob sie trotz des Boykott-Aufrufs von verschiedenen Seiten zu Spielen der deutschen Mannschaft bei der Fußball-WM in Russland reisen werde, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntag in der ARD, dies könne gut sein. Solche Reisen verstießen nicht gegen ihre Prinzipien. Sie müsse ihre Entscheidung aber an die sonstigen Verpflichtungen anpassen. Den Boykott-Aufrufen wollte sich Merkel ausdrücklich nicht anschließen.
Die Fußball-Weltmeisterschaft sei an Russland vergeben worden, sie wünsche dem deutschen Team alles Gute. Falls sie nach Russland fahre, könne sie dies vielleicht sogar zu politischen Gesprächen nutzen – ohne gemeinsame Gespräche werde man in Konflikten überhaupt keine Lösung finden. Merkel verwies in diesem Zusammenhang auf ihr Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Sotschi.
Merkel sagte in dem Interview, dass Russland als Partner gebraucht werde, vor allem, wenn es um Fragen von Krieg und Frieden gehe. Die Sanktionen gegen Russland will Merkel aber nicht aufheben und sagte, dass sie davon ausgehe, dass auch Italien der nächsten Verlängerung der Sanktionen zustimmen werde.
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