Finanzen

Ökonom: Inflation in den USA könnte stark steigen

Lesezeit: 1 min
27.06.2018 00:32
Der Ökonom Peter Schiff bezweifelt, dass es eine Dollar-Knappheit gibt. Stattdessen wird es eher zu einer starken Inflation in den USA kommen.
Ökonom: Inflation in den USA könnte stark steigen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der US-amerikanische Ökonom Peter Schiff bezweifelt, dass es eine Dollar-Knappheit gibt. Sobald Dollars aus der Welt in den US-Währungsraum zurückfließen, würden diese im Zuge verschiedener Investitionen wieder in die globale Geld-Zirkulation geleitet und internationalen Investoren zur Verfügung stehen.

Beispielsweise seien die Staatsanleihen, die das Finanzministerium emittiert, nichts anderes als zinsbringende Dollar. „Eine US-Anleihe ist ein Dollar. Was ist der Unterschied zwischen einer US-Anleihe mit 30 Tagen Laufzeit und einem Dollar-Schein? Das ist praktisch dasselbe. Der einzige Unterschied ist, dass die Leute ihre Anleihen nicht so einfach ausgeben. Sie gehen zwar nicht in einen Laden und kaufen etwas mit einer Anleihe. Aber sie könnten das. Sie können die Anleihen zu Geld machen und etwas dafür kaufen. Das sind effektiv Dollar. Also selbst wenn die Federal Reserve die Bilanzsumme theoretisch schrumpft, dann weitet die US-Regierung ihre Bilanz aus“, wird Schiff von Seeking Alpha zitiert.

Letztendlich bildet sich das weltweite Angebot von Dollars Schiff zufolge also aus den Banknoten der Federal Reserve und den Anleihen des Finanzministeriums. Sie alle repräsentieren Versprechen auf die Auszahlung von Dollar. Der einzige Unterschied sei, dass die Anleihen Zinsen abwerfen und eine festgelegte Laufzeit haben. „Es ist alles Teil der globalen Geldversorgung. Zu sagen, dass Dollars verschwinden und wir einen Mangel an Dollars haben, wenn das Finanzministerium die Welt gleichzeitig mit seinen Schuldscheinen in Dollar überschwemmt, ist Unsinn.“

Schiff erwartet deshalb, dass es nicht zu einer Aufwertung des Dollar, sondern eher zu Wertverlusten und im Zuge davon zu einer hohen Inflation in den USA kommen wird. „Das Angebot an Dollar wird wachsen und wachsen und wachsen. Was möglicherweise aber passieren wird ist, dass die Nachfrage nach diesen Dollar kollabieren wird, nicht das Angebot. Und wenn die Nachfrage nach diesen Dollar kollabiert, dann kollabiert der Preis des Dollar. Dann gibt es eine massive Inflation. Das ist, was kommen wird“, wird Schiff zitiert.

***

Für PR, Gefälligkeitsartikel oder politische Hofberichterstattung stehen die DWN nicht zur Verfügung. Bitte unterstützen Sie die Unabhängigkeit der DWN mit einem Abonnement:

Hier können Sie sich für einen kostenlosen Gratismonat registrieren. Wenn dieser abgelaufen ist, werden Sie von uns benachrichtigt und können dann das Abo auswählen, dass am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Einen Überblick über die verfügbaren Abonnements bekommen Sie hier.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Der internationale Handel und Kriege im Fokus bei Xi-Besuch in Frankreich
06.05.2024

Auf gute Stimmung machen in Europa: Chinas Staatspräsident Xi besucht seit fünf Jahren mal wieder Frankreich und lächelt, als ihn...

DWN
Politik
Politik Neues Gesicht in der CDU: Helmut Kohl-Enkel will in Bundesvorstand gewählt werden
06.05.2024

Die Kinder von Helmut Kohl haben auf eine Karriere in der Politik verzichtet. Jetzt versucht der Enkel des früheren Bundeskanzlers,...

DWN
Politik
Politik Friedrich Merz bleibt Parteichef: CDU zur sofortigen Regierungsübernahme bereit
06.05.2024

Die CDU trifft sich zum dreitägigen Bundesparteitag in Berlin. Es geht um die Verabschiedung des neuen Parteiprogramms der Union und auch...

DWN
Politik
Politik Scholz zu Besuch in Litauen: „Jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen"
06.05.2024

Mit der anlaufenden Stationierung einer gefechtsbereiten Brigade an der Nato-Ostflanke geht Deutschland im Bündnis voran. Der...

DWN
Politik
Politik Über Fidschi nach Down under: Annalena Baerbock an der Frontlinie der Klimakrise
06.05.2024

Sie zählen zu den kleinsten Klimasündern, haben aber am stärksten unter den Folgen der Erderwärmung zu leiden. Baerbock ist um die...

DWN
Technologie
Technologie Sprunginnovation: In der Lausitz wird das größte Höhenwindrad der Welt errichtet
06.05.2024

Die Sache klingt zunächst irgendwie tragisch. Die Bundesagentur für Sprunginnovationen versucht, in der Lausitz in 365 Metern Höhenwinde...

DWN
Politik
Politik Verstöße gegen EU-Werte: Kommission will Verfahren gegen Polen beenden
06.05.2024

Die EU-Kommission will das Artikel-7-Verfahren gegen Polen beenden. Es war wegen etwaiger Verstöße gegen die Werte der Europäischen...

DWN
Technologie
Technologie Im Visier der Cyberangriffe: Digitale Souveränität soll im Mittelpunkt stehen
06.05.2024

Anstieg der Cyberangriffe in Deutschland: Die Politik und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik fordern verstärkte...