Finanzen

EZB: Rettungs-Pläne für Europas Banken sind zu kompliziert

Lesezeit: 1 min
04.07.2018 01:33
Die EZB glaubt, dass große Banken in Europa wegen zu komplexer Sanierungspläne nicht schnell genug auf eine Krise reagieren können.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Große europäische Banken sind für Krisensituationen nicht ausreichend gerüstet. Die Sanierungspläne der Banken seien lang, komplex und wichtige Informationen können in allen Dokumenten  verstreut sein, urteilt die Europäische Zentralbank in einem am Dienstag  veröffentlichten Bericht.

Dies mache es für das Management der Bank schwierig, vor allem unter Zeitdruck schnelle Entscheidungen auf Basis des Sanierungsplans zu treffen, schreibt die EZB.

Die EZB, die die Kreditgeber des Euro-Währungsgebiets beaufsichtigt, stellte fest, dass zahlreiche große Banken Sanierungspläne von mehr als 1.500 Seiten hätten. "Aufgrund der dreijährigen Erfahrung bei der Bewertung von Sanierungsplänen ist sich die EZB nicht sicher, ob der Plan jeder Bank in einer Krisensituation rechtzeitig und effektiv umgesetzt werden kann", schreibt die EZB: "Einige Pläne könnten zu komplex sein, um sie tatsächlich in einer Krise einsetzen zu können."

Seit der Finanzkrise arbeiten die Aufsichtsbehörden weltweit daran, das Problem der zu großen Banken zu lösen, indem sie die Anforderungen für Kapitalpuffer erhöhen und den Abbau von Verlustrisiken vorantreiben. Sie wollen sicherstellen, dass Investoren und nicht die Steuerzahler im Falle eines Zusammenbruchs eines Unternehmens zahlen müssen. Die Restrukturierungspläne sind Teil dieser Bemühungen, um die Widerstandsfähigkeit systemrelevanter Banken zu erhöhen. In ihnen werden Maßnahmen festgelegt, die ein Unternehmen ergreifen kann, um nach einem deutlichen Abschwung seine finanzielle Position wiederherzustellen. Dies geschieht basierend auf realistischen Annahmen in einer Reihe von Szenarien.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...