Politik

Stuttgart: FPD-Politiker läuft zu Anti-Euro-Partei über

Ronald Geiger, Regionalrat der der Stadt Stuttgart, hat sein Parteibuch zurückgegeben und ist der euro-kritischen „Alternative für Deutschland“ (AfD) beigetreten. Er könne die Europa-Politik der FDP nicht weiter unterstützen.
17.03.2013 16:09
Lesezeit: 1 min

Die Alternative für Deutschland (AfD) hat ein erstes Mitglied mit einer Abgeordneten-Funktion gewonnen. Ronald Geiger, FDP, ist Regionalrat der Stadt Stuttgart. Nach 26 Jahre kehrt er den Liberalen den Rücke. Geiger trat zeitgleich als stellvertretender FDP-Fraktionsvorsitzender im Regionalparlament der Region Stuttgart, als Sprecher im Wirtschaftsausschuss und als Vorstandsmitglied der FDP Stuttgart zurück.

Geiger sagte seinem Ortsverband: „Die Politik der FDP in der Europa- und Bankenrettungspolitik ist ein Bruch aller liberalen Prinzipien, die mich vor gut 26 Jahren zum Eintritt in die FDP bewogen haben. Die FDP will die Partei der Marktwirtschaft sein und verrät die ethische Grundlage der Marktwirtschaft – die Verknüpfung von Freiheit und Haftung.“

Der Euro-Gegner Frank Stronach hat in Österreich eine schlagkräftige Truppe aus Abgeordneten von anderen Parteien aufgebaut (hier). Er hat dadurch, ohne bei Nationalratswahlen jemals angetreten zu sein, für seine neue Partei bereits den Klub-Status als Fraktion erreicht. Das hat den Vorteil, dass seine Partei staatliche Förderungen bekommt.

Der AfD fehlen bisher noch die schlagkräftigen Aussteiger (hier). Allerdings hat Stronach die meisten seiner Leute auch dadurch gewonnen, dass er ihnen Gehälter zahlt. In Österreich wurde diese Methode von der Linken heftig kritisiert, während Stronach-Fans argumentieren, dass der Milliardär die Leute von seinem privaten Geld bezahle. Die etablierten Parteien dagegen lassen sich ihre Gehälter vom Steuerzahler überweisen. Anders als Stronach hat der Steuerzahler jedoch nicht die Möglichkeit, einen Abgeordneten loszuwerden, wenn er seine Interessen nicht vertritt. Das Parteien-System hat einen Schutzschild um die per Verfassung freien Abgeordneten gebaut, hinter welchem eiserne Kader- Fraktions-Disziplin gilt.

Der FDP-Mann geiger ist vielleicht noch kein Big Shot für die AfD. Aber wenn die Partei in der Lage ist, schnell genügend wirtschaftliche Förderer zu finden, dann könnte auch sie versuchen, an wankemütige Mitarbeiter der großen Parteien heranzutreten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.