Finanzen

EU-Gericht: Gläubiger-Beteiligung bei Zypern-Banken rechtens

Lesezeit: 1 min
13.07.2018 17:23
Das EU-Gericht hat die Beteiligung der Gläubiger zyprischer Banken im Jahr 2012 für rechtens erklärt.
EU-Gericht: Gläubiger-Beteiligung bei Zypern-Banken rechtens

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die bei der Sanierung des zyprischen Bankensektors zwangsweise zur Kasse gebetenen Gläubiger und Aktionäre sollen keine Entschädigung für ihre Verluste erhalten. Das Gericht der Europäischen Union in Luxemburg wies entsprechende Schadenersatzklagen ab, wie es am Freitag mitteilte. Das Verhalten der Europäischen Union sei nicht rechtswidrig gewesen. Unter anderem hätten die Kläger nicht zeigen können, dass mit den damaligen Schritten zur Stabilisierung des Bankensektors auf der Insel gegen das Eigentumsrecht verstoßen worden sei.

Das Bankensystem Zyperns hatte 2012 auch wegen der engen Verflechtung mit dem kriselnden Griechenland vor dem Zusammenbruch gestanden. Da die Staatsverschuldung aus dem Ruder gelaufen war, konnte die Regierung die Institute nicht mehr unterstützen. Schließlich wurde 2013 ein Paket europäischer Kreditgeber im Volumen von zehn Milliarden Euro geschnürt. Die Enteignung von Aktionären, Gläubigern und Sparern an der Stabilisierung des Bankensektors war damals eine Bedingung für die Hilfen. Mittlerweile ist ein solcher "bail-in" gesetzlich geregelt.

Insgesamt verklagten 99 Sparer, Aktionäre oder Anleihegläubiger der Bank of Cyprus und der damaligen Laiki Bank unter anderem die EU, die Euro-Gruppe und die Europäische Zentralbank (EZB) auf Schadensersatz. Sie wollten vor den Luxemburger Richtern einen Ausgleich für ihre bei der Bankensanierung erlittenen Verluste erstreiten. Sie hatten argumentiert, die umgesetzten Bail-in-Maßnahmen würden unter anderem gegen das Recht auf Eigentum und den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verstoßen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ausstieg aus dem Ausstieg: Schweden baut Kernkraftwerke
30.11.2023

Eigentlich hatten die Schweden per Referendum für das Ende der Kernenergie gestimmt. Doch nun hat das Parlament den Bau weiterer...

DWN
Politik
Politik US-Firmen: Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit
30.11.2023

In Deutschland tätige US-Unternehmen blicken mit Sorge auf die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Thailand plant neue Route im Welthandel: Welche Rolle kann die deutsche Wirtschaft spielen?
30.11.2023

Thailand will eine Handelsroute zwischen Pazifischem und Indischem Ozean bauen. Kann die deutsche Wirtschaft eine Rolle bei dem Projekt...

DWN
Politik
Politik Henry Kissinger: Zum Tode des Jahrhundertmanns
26.05.2023

Der frühere Sicherheitsberater und Außenminister der Vereinigten Staaten, Henry Kissinger, ist gestorben. Noch im Mai feierte der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Machtkampf bei Thyssenkrupp: Arbeitnehmer kritisieren Wahl neuer Vorstände scharf
30.11.2023

Die Anteilseigner von Thyssenkrupp haben eine Erweiterung des Vorstandes gegen den Willen der Arbeitnehmervertreter durchgesetzt. Diese...

DWN
Politik
Politik Russland liefert Rekordmengen Gas über TurkStream nach Europa
29.11.2023

Über TurkStream fließen derzeit Rekordmengen Gas nach Europa. Doch die militärischen Angriffe auf die Pipeline halten an. Zudem macht...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission fordert Europäisierung der Rüstungsbeschaffung
30.11.2023

Komissionspräsidentin von der Leyen will die Rüstungspolitik der EU stärker gemeinschaftlich aufbauen. Die Forderungen finden auch vor...

DWN
Politik
Politik Rechtsgutachten prüft Berliner Sondervermögen
29.11.2023

Die deutsche Hauptstadt bekommt die Folgen der jüngsten Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nun direkt zu spüren. Jetzt prüft...