Finanzen

Tesla fordert Geld von Zulieferern zurück

Tesla fordert offenbar Geld von Zulieferern zurück, um seine desolate Finanzsituation zu lindern.
23.07.2018 13:39
Lesezeit: 1 min

Der US-Elektroautobauer Tesla fordert laut einem Bericht des Wall Street Journal Geld von Zulieferern zurück. Tesla habe vergangene Woche an einige seine Zulieferer eine entsprechende Aufforderung geschickt, berichtete die Zeitung am Montag unter Berufung auf das Schreiben. Darin werde die Rückzahlung als „Investition“ in das Unternehmen bezeichnet, die ein langfristiges Wachstum beider Geschäftspartner ermögliche.

An der Börse fiel die Tesla-Aktie des US-Autobauers um vier Prozent.

Tesla wollte den Bericht nicht kommentieren. Das Unternehmen teilte aber mit, es habe Zulieferer zu Preisnachlässen aufgefordert, teils für bereits 2016 begonnene Projekte. Dies sei „Standard“ in Verhandlungen mit Zulieferern zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

Das „Wall Street Journal“ zitierte den Zulieferer-Experten Dennis Virag, wonach es durchaus üblich ist, von Zulieferern während eines laufenden Vertrags Preisnachlässe zu fordern, völlig unüblich jedoch, Erstattungen nach Abschluss einer Leistung zu verlangen. „Das ist einfach aberwitzig und zeigt, dass Tesla verzweifelt ist“, sagte Virag. Das Unternehmen sorge sich um seine Profitabilität - die seiner Zulieferer sei ihm egal.

Tesla kämpft mit der Produktion des Model 3, mit dem Unternehmenschef Elon Musk den Massenmarkt erobern will. Das Modell soll umgerechnet 30.000 Euro kosten, nach Angaben von Ende März liegen 450.000 Vorbestellungen vor. Die Produktion des Model 3 war in den vergangenen Monaten jedoch im Chaos versunken.

Der Elektroautobauer verbrennt für die Entwicklung viel Geld und steckt tief in den roten Zahlen. Im ersten Quartal belief sich der Verlust auf eine Milliarde Dollar. Die Ergebnisse für das zweite Quartal will das Unternehmen am 1. August veröffentlichen. Der Finanzblog Zerohedge berichtet, dass Tesla jeden Tag rund 12 Millionen Dollar verbrennt. Das Unternehmen hat bislang fast ausschließlich Verluste erwirtschaftet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Technologie
Technologie Start-up ATMOS Space Cargo setzt neue Maßstäbe: Deutsche Logistik erobert den Weltraum
11.07.2025

Fracht ins Weltall zu bringen, ist eine Herausforderung. Eine noch größere ist es, sie wieder unversehrt zur Erde zurückzubringen....

DWN
Finanzen
Finanzen JP Morgan-CEO Jamie Dimon rechnet mit Europa ab: „Europa verliert“
11.07.2025

Jamie Dimon, CEO von JP Morgan und einer der mächtigsten Akteure der US-Wirtschaft, warnt europäische Politiker: Der Kontinent droht...

DWN
Immobilien
Immobilien Mietpreisbremse bleibt bestehen: Bundesjustizministerin Hubig kündigt Bußgeldregelung an
11.07.2025

Die Mietpreisbremse wird verlängert – doch ist das genug, um Mieter wirklich zu schützen? Während die Politik nachjustiert, plant das...

DWN
Politik
Politik Trump: Wir schicken Waffen, die NATO zahlt
11.07.2025

Erst Stopp, dann Freigabe: Trump entscheidet über Waffen für Kiew – und kündigt neue Schritte gegen Russland an. Bezahlen will er das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Shitstorm im Joballtag: Hate Speech am Arbeitsplatz explodiert – was Unternehmen jetzt tun müssen
11.07.2025

Hassrede hat den Mittelstand erreicht – von Social Media bis ins Kundengespräch. Wo endet Meinungsfreiheit, wo beginnt...

DWN
Politik
Politik Milliardenschwere Steuerentlastungen für Unternehmen: Bundesrat macht Weg frei für Wachstumspaket
11.07.2025

Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck. Das Wachstumspaket der Bundesregierung soll neue Investitionen anregen und Unternehmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell im Plus: Zwischen Zollstreit, Zinspolitik und charttechnischer Entscheidung
11.07.2025

Der Goldpreis schwankt – zwischen geopolitischer Unsicherheit, robuster US-Wirtschaft und charttechnischen Signalen. Anleger fragen sich:...