Die Verschuldung der britischen Haushalte steigt stark und hat einen historischen Höchststand erreicht. Wie aus Zahlen des Office for National Statistics (ONS) hervorgeht, belief sich die Neuverschuldung alleine im vergangenen Jahr auf über 25 Milliarden Pfund. Demnach gab jeder Haushalt durchschnittlich 900 Pfund mehr aus, als er einnahm. Die Lücke wurde zum größten Teil mit neuen Schulden beglichen, berichtet der Guardian.
Bedenklich ist zudem, dass seit dem Jahr 2016 offenbar ein immer größerer Anteil der Neuschulden zur Finanzierung des Privatkonsums herangezogen wird. Zu gleichen Zeit haben sich aufgrund der Abwertung des Pfund zum Euro die Lebenshaltungskosten verteuert.
„Die Analysten beim ONS stufen die Situation schlechter ein als jemals zuvor, nachdem das Defizit von 25 Milliarden das letzte Defizit von rund 300 Millionen im Jahr 1988 deutlich überstieg. Während die britischen Haushalte in den 1990er Jahren noch zu den solventesten in der westlichen Welt gehörten, gehören sie heute zu den insolventesten“, schreibt der Guardian.
Während die Überschüsse der Haushalte in Deutschland durchschnittlich rund 5 Prozent und in Frankreich fast 3 Prozent gemessen an der Wirtschaftsleistung betragen, beläuft sich das Defizit in Großbritannien auf etwa 1,2 Prozent des britischen Bruttoinlandsprodukts.