Politik

Renditen italienischer Staatsanleihen steigen

Die Renditen italienischer Staatsanleihen sind am Freitag gestiegen. Hintergrund ist die Unklarheit über die künftige Haushaltspolitik des Landes.
03.08.2018 11:56
Lesezeit: 1 min

Ungeachtet der Nervosität an den Finanzmärkten will die italienische Regierung ihre Haushaltspläne für 2019 erst im September vorlegen. Man schaue sich verschiedene Reformen an, die das Wachstum der Wirtschaft ankurbeln und die weltweite Wettbewerbsfähigkeit fördern sollten, sagte Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte am Freitag nach einer Sondersitzung von Ministern seines Kabinetts in Rom.

Zuvor sorgte an den Finanzmärkten die Spekulation über mögliche Steuererleichterungen und Rentenerhöhungen im nächsten Haushalt für höhere Risikoaufschläge bei italienischen Staatsanleihen, weil mit solchen Maßnahmen der Rücktritt von Wirtschafts- und Finanzminister Giovanni Tria verbunden sein könnte.

Tria hat sich wiederholt für Haushaltsdisziplin im hoch verschuldeten Italien ausgesprochen. "Tria gilt innerhalb der Regierung als vergleichsweise europafreundlich und damit aus Marktsicht als Hoffnungsträger, dass Italien nicht die totale Konfrontation mit Brüssel suchen will", hieß es in einer Analyse der DZ Bank. Sollte er tatsächlich zurücktreten, sei zu befürchten, dass der Markt die Risikoaufschläge vom Mai ins Visier nähme.

Die Risikoaufschläge für italienische Anleihen mit zwei- und fünfjähriger Laufzeit stiegen am Freitag zeitweise auf den höchsten Stand seit Anfang Juni.

In der von der Lega und der 5-Sterne-Bewegung gestellten Regierung Italiens gibt es Pläne für höhere Ausgaben. Der stellvertretende Regierungschef und Innenminister Matteo Salvini sagte, die neuen Haushaltspläne würden Rentenerhöhungen und Steuersenkungen umfassen. Allerdings sei nicht vorgesehen, alle Maßnahmen bereits im Budget für 2019 umzusetzen. Die Vorhaben dürften den italienischen Schuldenstand weiter in die Höhe schrauben, sofern das Geld nicht an anderer Stelle eingespart wird.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...