Politik

Staatssekretär: Politiker und Journalisten leben in einer anderen Welt

Lesezeit: 1 min
08.09.2018 02:00
Der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Christian Hirte, hält es für falsch, den Deutschen vorschreiben zu wollen, was sie denken und reden sollen.
Staatssekretär: Politiker und Journalisten leben in einer anderen Welt

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte, hat an Politik und Medien appelliert, bei ostdeutschen Bürgern den Eindruck zu vermeiden, «dass wir paternalistisch den Leuten vorschreiben, was sie denken oder reden sollen». Das fange «bei Veranstaltungen in Chemnitz an, bei denen es natürlich viele stört, wenn da Bands auftreten mit linksextremen Hassbotschaften», sagte er der Welt. Dabei bezog er sich offensichtlich auf den Auftritt der Band Feine Sahne Fischfilet bei dem großen Konzert gegen Rechtextremismus vor einigen Tagen. Die Band wurde früher wegen Gewaltaufrufen gegen Polizisten im Verfassungsschutzbericht genannt.

«Und wenn dann die Politik den Eindruck vermittelt, da müsse man unbedingt dabei sein, um nicht als Rechter zu gelten, fragen die Ostdeutschen zu Recht: Muss man sich jetzt so wie früher entschuldigen, wenn man am 1. Mai nicht mitdemonstrieren gehen wollte?» Er fügte hinzu: «Wir müssen zur Kenntnis nehmen, dass Politiker und Journalisten in einer anderen Welt leben als die Mehrheit der Menschen draußen und dass wir oft auch eine andere Sprache sprechen.»

Hirte, der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium ist, zeigte sich überzeugt, dass nur ein sehr kleiner Teil der AfD-Wähler wie der Thüringer AfD-Fraktions- und Landeschef Björn Höcke denkt. «Die Mehrheit der Bürger will mit Spinnern am rechten und linken Rand nichts gemein haben und lehnt Gewalt, verbale Übergriffe oder Hitlergrüße ab», sagte er. Viele seien frustriert. «Wir müssten zum Beispiel akzeptieren, dass manche die derzeitige Flüchtlingspolitik ablehnen und keine vernünftige Partei im Parlament finden, die das geschlossen ebenso sieht.»

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Das Ende des Wirtschaftswachstums: Kommt nun der Untergang des Abendlandes?
29.05.2023

Stagniert unsere Wirtschaft in Wahrheit seit Jahren? Sinkt der Lebensstandard bereits? Christian Kreiß deckt die Faktoren auf, auf die es...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt - trotz wachsendem Widerstand der Klimapolitik
29.05.2023

Der Goldpreis wurde zuletzt durch Geldpolitik und geopolitische Umbrüche nach oben getrieben. Doch nun macht die Klimapolitik der Branche...

DWN
Deutschland
Deutschland DWN-Exklusiv-Interview: Sterberisiko Armut
29.05.2023

Wer arm ist, muss in der Regel früher sterben. Das liegt nicht allein an schlechterer Ernährung oder schlechterer medizinischer...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mehr Unternehmensinsolvenzen – langjähriger Trend gebrochen
29.05.2023

Die wirtschaftliche Unsicherheit sorgt für mehr Unternehmensinsolvenzen. Nach vielen Jahren mit immer weniger Pleiten manifestiert sich...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Gehören Rohstoff-ETFs ins Portfolio?
29.05.2023

Rohstoffe gelten als Inflationsschutz. Das zeigte sich vor allem im vergangenen Jahr. Lohnt sich ein Investment?

DWN
Politik
Politik DWN Exklusiv – Folker Hellmeyer: „Wir erleben die größte existenzielle Krise seit 1949“
28.05.2023

Die Machtachsen verschieben sich zu Ungunsten des Westens, konstatiert Folker Hellmeyer, Experte für Weltwirtschaft und Geopolitik. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wird der Yuan zur Reservewährung für Eurasien und Afrika
28.05.2023

Große Teile der Welt ersetzen den Dollar für Importe und Exporte durch den Yuan. Die Entwicklung erinnert an die Einführung des...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Rentenberater erklärt: So gehen Sie vorzeitig in Rente
28.05.2023

Bis zum Jahr 2031 steigt das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre. Doch es gibt Tricks, um früher in Rente zu gehen. Wir haben mit einem...