Politik

USA schicken neue permanente Truppen nach Deutschland

Die USA schicken neue Truppen nach Deutschland, die hier permanenter Teil der US-Verteidigung sind.
09.09.2018 00:22
Lesezeit: 2 min

Die USA stocken ihre Truppen in Deutschland um rund 1.500 Soldaten auf, berichtet die AFP. Zusätzlich zu den bereits in Deutschland stationierten US-Soldaten" würden die neuen Einheiten "bis 2020" nach Deutschland kommen, erklärte US-Botschafter Richard Grenell unter Berufung auf das US-Heereskommando in Europa am Freitag in Berlin. Derzeit sind in Deutschland rund 34.800 US-Soldaten stationiert.

Pentagon-Sprecher Eric Pahon sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, dass die Truppenaufstockung nicht mit der US-geführten und von der NATO unterstützten Operation Atlantic Resolve, die nach der Ukraine-Krise 2014 als Antwort auf Russland lanciert wurde, zusammenhängt.

Eine Sprecherin des US-Außenministeriums sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: "Im Allgemeinen besteht die Aufgabe dieser Streitkräfte darin, die Bereitschaft der US-Armee in Europa zu erhöhen und sicherzustellen, dass wir besser auf jede Krise reagieren können. Jede neue Einheit wird eine etwas andere Mission haben. Wie in der Pressemitteilung erwähnt, gehören zu den neuen Einheiten ein Hauptquartier der Feldartillerie-Brigade; zwei Raketenbataillone mit mehreren Raketen; ein Kurzstrecken-Luftverteidigungsbataillon; und verschiedene unterstützende Einheiten. Atlantic Resolve ist eine Abschreckungsaktivität, die US-basierte Einheiten umfasst, die in Europa rotieren. Diese Aktion ist dagegen eine strukturelle Neuordnung der internationalen Militärpräsenz und beinhaltet Soldaten, die dauerhaft in Deutschland stationiert sind."

Aus einer Pressemitteilung der US Army Europe geht hervor: "Die US Army Europe wird neue Einheiten innerhalb Deutschlands aktivieren, um unser anhaltendes Engagement für die NATO und unseren gemeinsamen Willen zur Unterstützung der europäischen Sicherheit zu demonstrieren. Dieser Strukturwandel in Übersee ist ein Ergebnis des nationalen Verteidigungsgenehmigungsgesetzes von 2017, das die US-Armee anweist, ihre Truppenanzahl zu erhöhen. Da die US Army wächst, wird ein bedeutender Teil dieses Wachstums in Europa stattfinden, weil die Mission, NATO-Verbündete zu verteidigen und Aggressionen abzuwehren, weiterhin eine Priorität darstellt. Die Hinzufügung dieser Truppen erhöht die Bereitschaft der US-Armee in Europa und stellt sicher, dass wir besser auf jede Krise reagieren können (...) Zu den neuen Einheiten, die in Grafenwöhr stationiert werden sollen, gehören ein Hauptquartier der Feldartilleriebrigade; zwei Raketenbataillone mit mehreren Raketen; und zusätzliche unterstützende Einheiten. Zu den neuen Einheiten, die in Ansbach stationiert werden, gehören ein Kurzstrecken-Luftverteidigungsbataillon und zusätzliche Unterstützungseinheiten. Auch in Hohenfels und Baumholder werden verschiedene Einheiten stationiert."

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen begrüßte die Truppenaufstockung. "Die US-Entscheidung, die militärische Präsenz bei uns in Deutschland zu verstärken, ist ein willkommenes Zeichen für die Vitalität der transatlantischen Beziehungen", erklärte von der Leyen. "Und sie ist auch ein Bekenntnis zur gemeinsamen Sicherheit."

9.000 deutsche Soldaten in Norwegen

Am Freitag sind in Norwegen etwa 9.000 deutsche Bundeswehrsoldaten angekommen, um an der Übung Trident Juncture 2018 teilzunehmen. Das Bundeswehrjournal berichtet: "Rund 9000 Soldaten der Bundeswehr werden an der Großübung „Trident Juncture 18“, die im Kernzeitraum 25. Oktober bis 7. November in Norwegen und in der Ostsee stattfindet, teilnehmen. Insgesamt erwartet die NATO zu „Trident Juncture“ mehr als 40.000 Soldaten aus 30 Partnerstaaten, etwa 130 Flugzeuge, 70 Schiffe sowie rund 10.000 Fahrzeuge."

"Es ist ein Test für die kollektiven Verteidigungsmechanismen der NATO - der Artikel 5 besagt: ,Einer für alle, alle für einen'", zitiert der englischsprachige Dienst von Reuters den norwegischen Oberst Eystein Kvarving.

Oberleutnant Nikolaus Berghammer, der eine Logistik-Kompanie von 60 deutschen Soldaten leitet, sagte, dass in den nächsten Wochen ein Dutzend weitere Schiffe aus Deutschland kommen würden. Die Übung soll in Norwegens nördlichstem Gebiet stattfinden, um Spannungen mit Russland zu unterbinden. Integraler Bestandteil der Übung ist auch eine computer-simulierte Kriegsführung, die darauf abzielt, Kommando- und Kontrollverfahren zu trainieren.

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