Der zyprische Finanzminister wollte laut eigenen Angaben bessere Konditionen für einen 2016 auslaufenden Kredit erreichen. Forderungen nach neuen Krediten hat die russische Seite nun offenkundig abgelehnt. Doch Sarris will weiter verhandeln. Sein Hauptziel bleibe die Rekapitalisierung der zyprischen Banken, denen die EZB den Geldhahn abdrehen will (mehr hier).
Es wird offenbar weiter verhandelt, allerdings ist unklar, ob die Russen nicht vielleicht Informationen darüber haben, dass die Oligarchen ihr Geld schon längst aus Zypern abgezogen haben - und daher eine Intervention in die stürzenden Banken aus russischer Sicht gar nicht mehr nötig ist. Allerdings wird befürchtet, dass die russische Mafia blutige Rache für die geplante Konfiszierung ihrer Guthaben üben werde (mehr hier).
Bereits am Mittwoch verhandelte der zyprische Finanzminister Michael Sarris mit seinem russischen Amtskollegen Anton Siluanow, um Hilfen für sein Land zu erreichen. In diesem Zusammenhang wurde auch über russische Investitionen in den zyprischen Bankensektor spekuliert (mehr hier).
Sarris vertrat in Moskau den Standpunkt, eine Lösung der zyprischen Schuldenkrise sollte auch im Interesse Russlands sein. In den Gesprächen ging es auch um Investitionen in den zyprischen Erdgassektor. „Banken und Erdgas sind Chancen, auf die wir die Zusammenarbeit und die Unterstützung von Russland gründen können“, zitiert ihn die FT.
Russland muss sich zwischen zwei Übeln entscheiden. Entweder nimmt es hin, dass viele Russen in Zypern viel Geld verlieren. Oder es ist dazu bereit, weitere ungewisse Kredite oder Krediterleichterungen an Zypern zu finanzieren.