Politik

Friedensnobelpreis setzt Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen

Der Friedensnobelpreis geht an ein Opfer des IS und an einen Arzt aus dem Kongo.
05.10.2018 11:56
Lesezeit: 1 min

Der Friedensnobelpreis wird in diesem Jahr an zwei Persönlichkeiten vergeben, die sich für Opfer von Kriegsverbrechen einsetzen und will mit den Verleihungen ein Zeichen gegen die Gewalt gegen Frauen setzen.

Die Auszeichnung gehe an den kongolesischen Gynäkologen Denis Mukwege und die jesidische Aktivistin Nadia Murad, verkündete die Vorsitzende des Nobelkomitees, Berit Reiss-Andersen, am Freitag in Oslo. Beide würden geehrt "für ihre Anstrengungen, der sexuellen Gewalt als Kriegswaffe ein Ende zu bereiten".

"Denis Mukwege und Nadia Murad haben beide ihr eigenes Leben riskiert, indem sie mutig gegen Kriegsverbrechen kämpfen und Gerechtigkeit für die Opfer fordern", erklärte Reiss-Andersen. Eine friedlichere Welt könne es nur geben, "wenn die Frauen, ihre Sicherheit und Grundrechte in Kriegszeiten anerkannt und geschützt werden", fügte sie hinzu.

Die heute 25-jährige Murad war im August 2014 im Irak von Kämpfern der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verschleppt und versklavt worden. Ihr gelang nach drei Monaten mit Hilfe einer Nachbarsfamilie die Flucht. Sie wurde in Baden-Württemberg aufgenommen und setzt sich heute als UN-Sonderbotschafterin für die Rechte der Opfer von Menschenhandel ein. 2016 erhielt sie den Sacharow-Preis des EU-Parlaments.

Der 63-jährige Arzt Mukwege aus dem Kongo betreut seit Jahren Frauen, die während des Bürgerkriegs in dem afrikanischen Land Opfer von Gruppenvergewaltigungen wurden. Er bekam 2014 den Sacharow-Preis: Im Kongo vergehe kaum ein Tag ohne menschliche Dramen, sagte der Arzt damals. Schwangeren Frauen werde der Bauch aufgeschlitzt, ihre ungeborenen Kinder würden zerstümmelt. Insgesamt seien im Kongo mehrere hunderttausend Frauen vergewaltigt worden.

Der Arzt Mukwege und die vom Vergewaltigungsopfer zur Aktivistin gewordene Murad stehen für den Kampf gegen eine weltweite Plage, die weit über einzelne bewaffnete Konflikte hinausreicht, wie die #MeToo-Bewegung gezeigt hat.

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