Politik

Italien: Ausverkauf bei Staatsanleihen, Druck auf Euro

Lesezeit: 1 min
08.10.2018 13:13
Der Konflikt zwischen Italien und der EU-Kommission verschärft sich.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der italienische Vizepremier Matteo Salvini hat die Rhetorik gegen die EU verschärft. Er sagte am Montag in Rom, die wahren Feinde Europas seien Jean-Claude Juncker und die Brüsseler Bürokratie, die von den Mitgliedsstaaten Budgetbeschränkungen und offene Grenzen verlangten. Italienische Anleihen und Aktien waren zuvor eingebrochen,

"Die Feinde Europas sind diejenigen, die im Bunker von Brüssel verschanzt sind", sagte der Salvini in Rom auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Marine Le Pen. "Es sind Juncker und Moscovici, die Europa Angst und Arbeitsplatzunsicherheit gebracht haben."

Die Salvini-Attacke beschleunigte den Ausverkauf von italienischen Staatsanleihen. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel am Montag auf ein Viereinhalb-Jahres-Hoch von 3,626 Prozent. Damit kletterte der Renditeabstand zu den vergleichbaren Bundesanleihen auf den höchsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Dem Euro machten die Aussagen des Chefs der Lega ebenfalls zu schaffen. Er verbilligte sich auf 1,1479 Dollar.

Die Regierung in Rom und die EU-Kommission befinden sich wegen der italienischen Haushaltspläne im Konflikt, weil diese mehr Ausgaben und ein höheres Defizit des hoch verschuldeten Landes vorsehen. Die EU-Kommission moniert vor allem, dass im aktuellen Entwurf das strukturelle Defizit, bei dem Einmal-Effekte und Konjunkturschwankungen herausgerechnet werden, um 0,8 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung steigt. Sie hatte eine Reduzierung dieses Fehlbetrags um 0,6 Prozent gefordert.

Die Zeitung Il Sole 24 Ore hat errechnet, dass die italienischen Staatsschulden beim aktuellen Stand um fünf Milliarden Euro jährlich mehr an Zinskosten verursachen würden.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...