Politik

Turkish Stream: Russland einigt sich mit Griechenland und Italien

Lesezeit: 1 min
11.10.2018 00:58
Russland hat sich mit Italien und Griechenland darauf geeinigt, die Pipeline Turkish Stream umzusetzen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der russische Energieminister Alexander Novak sagte am Dienstag, er habe mit der italienischen Energiefirma Edison und der staatlich kontrollierten griechischen Gasgesellschaft DEPA eine Übereinkunft getroffen, wonach ein Pipeline-Projekt umgesetzt werden soll, um russisches Erdgas nach Europa zu transportieren, berichtet die griechische Zeitung Kathimerini. Bei dem Pipelineprojekt geht es um Turkish Stream.

Novak sagte zudem im Gespräch mit dem Fernsehsender Rossiya 24, dass Erdgaslieferungen über Turkish Stream ab dem 1. Januar 2020 beginnen könnten. Die Tass zitiert Novak: "Was Turkish Stream anbelangt, so wird der Bau nach den genehmigten Plänen durchgeführt. Wie Sie wissen, wurde ein zwischenstaatliches Abkommen zwischen Russland und der Türkei unterzeichnet, eine Straßenkarte wurde genehmigt und alles läuft nach dem Zeitplan. Bis zum 1. Januar 2020 wird möglich sein, Erdgas über Turkish Stream über zwei Stränge zu liefern."

Die vorrangigen Richtungen für die Lieferungen sollen Bulgarien und Österreich sein. Novak wörtlich: "Eine weitere Linie sollte die Gaslieferungen in den südöstlichen Teil Europas, in die Länder, die Gas benötigen, gewährleisten. Es gibt verschiedene Routenoptionen. Es gibt eine Option für Griechenland und Italien, es gibt Optionen für Gaslieferungen durch die Türkei an Bulgarien, dann Serbien, Ungarn und Österreich (...) Derzeit expandiert die Gastransport-Infrastruktur in diesen Ländern. Heute sind Bulgarien und Österreich sicherlich vorrangige Richtungen für uns."

Turkish Stream und Nord Stream 2

Der erste Pipeline-Strang von Turkish Stream soll den Bedarf der Türkei decken. Der zweite Strang ist für den Transit nach Südeuropa geplant. Beide Stränge sollen eine jährliche Kapazität von 15,75 Milliarden Kubikmeter haben. Die Zeitung Habertürk berichtet, dass die Kosten des Projekts zunächst auf sechs Milliarden Dollar beziffert wurden. Allerdings wurde diese Angabe auf 8,6 Milliarden Dollar hoch korrigiert.

Die südlich um die Ukraine herum verlaufende Pipeline Turkish Stream gilt als Nachfolgeprojekt der früheren South-Stream-Pläne, die infolge der Spannungen mit Moskau in der Ukraine-Krise gescheitert waren.

Nord Stream 2 wird pro Jahr etwa 55 Milliarden Kubikmeter russisches Gas nach Europa liefern. Über Nord Stream 1 wurden im vergangenen Jahr 51 Milliarden Kubikmeter nach Europa geliefert. Das geht aus der Webseite von Nord Stream hervor.

Gazprom will seinen Marktanteil in Europa mit Turkish Stream und Nord Stream 2 sichern. Dabei will der Konzerne eine Strategie des „Zangengriffs“ umsetzen, um die Ukraine als Transitland zu umgehen, so Oilprice.com.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch kürzt 5.550 Stellen - 3.800 davon in Deutschland
22.11.2024

Bosch steht vor massiven Einschnitten: Bis zu 5.550 Stellen sollen wegfallen, davon allein 3.800 in Deutschland. Die Krise in der...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2025: Nach Kurskorrektur steigt der Goldpreis aktuell - wohin geht die Reise?
22.11.2024

Der Goldpreis steht derzeit im Fokus von Anlegern und Edelmetallexperten. Gerade in unsicheren Zeiten wollen viele Investoren Gold kaufen,...

DWN
Politik
Politik Iranisches Atomprogramm: Teheran will mehr Uran anreichern
22.11.2024

Droht der Iran dem Westen mit neuen Atomwaffen? Die IAEA warnt, Teheran wehrt sich – und eskaliert die Urananreicherung. Jetzt könnten...

DWN
Politik
Politik Dauerbaustelle Autobahn: Sie stehen hier im Stau, weil sich Verkehrsminister Volker Wissing verrechnet hat
22.11.2024

Wenn man im Sommer entspannt durch Frankreich oder Italien über die Autobahnen gleitet, fragt man sich jedesmal aufs Neue: Warum müssen...

DWN
Politik
Politik Krankenhausreform kommt: Lauterbachs Reform passiert den Bundesrat
22.11.2024

Karl Lauterbach freut sich: Der Bundesrat hat das sogenannte "Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz" gebilligt, das Herzensprojekt des...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rezession droht im Winter, Euro ist im Sinkflug: Was sind die Gründe?
22.11.2024

Stagnation der deutschen Wirtschaft, ein schwächelnder Euro, miese Stimmung in den Unternehmen: Ökonomen befürchten eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoins-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch nahe 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
22.11.2024

Ein Bitcoin-Rekordhoch nach dem anderen - am Freitagmorgen kletterte der Bitcoin-Kurs erstmals über 99.000 US-Dollar. Seit dem Sieg von...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Memoiren „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Erinnerungen schönschreibt
22.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...