Politik

Dänemark fordert EU-Sanktionen gegen den Iran

Dänemark fordert nach einem angeblichen Anschlagversuch Sanktionen der EU gegen den Iran.
30.10.2018 21:41
Lesezeit: 1 min

Nach einem angeblichen Anschlagversuch des iranischen Geheimdienstes in Dänemark will die Regierung in Kopenhagen sich für neue EU-Sanktionen gegen die Islamische Republik starkmachen. Das kündigte Außenminister Anders Samuelsen am Dienstag auf einer Pressekonferenz an. Der dänische Botschafter in Teheran werde zu Beratungen in die Heimat zurückgerufen.

Hintergrund ist nach früheren Angaben des dänischen Geheimdienstes die Festnahme eines Mannes, der ein Attentat auf den Anführer der iranischen Oppositionsgruppe ASMLA in Dänemark verüben sollte. Bei dem Festgenommenen handele es sich um einen Norweger mit iranischen Wurzeln. Samuelsen sagte, er glaube, dass die iranische Regierung hinter dem Anschlagversuch stecke. Ministerpräsident Lars Lokke Rasmussen nannte die mutmaßlichen Anschlagspläne "völlig inakzeptabel".

Unabhängig überprüfbare Beweise für die Anschuldigungen legte die dänische Regierung nicht vor.

Nach Angaben der schwedischen Sicherheitspolizei wurde der verdächtige Norweger am 21. Oktober in Schweden festgenommen und an Dänemark ausgeliefert. Der Beschuldigte hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die iranische Regierung leugnet eine Beteiligung. Ein Sprecher des Außenministeriums sagte, es handele sich um einen Versuch der Feinde des Iran, die Beziehungen zu Europa in kritischen Zeiten zu schwächen. Die EU bemüht sich derzeit darum, das Atomabkommen mit dem Iran zu retten, nachdem die USA sich daraus zurückgezogen haben. Die Regierung in Washington hat erneut Sanktionen gegen die Islamische Republik verhängt.

US-Außenminister Mike Pompeo gratulierte Dänemark zu der Festnahme. "Wir rufen unsere Verbündeten und Partner dazu auf, der gesamten Bandbreite der Bedrohungen für Frieden und Sicherheit durch den Iran ins Auge zu sehen", erklärte er via Twitter.

ASMLA kämpft mit Anschlägen im Iran für einen eigenen Staat der arabischen Minderheit in der ölreichen Provinz Chusestan. Die iranische Regierung betrachtet die Gruppe als terroristische Vereinigung. Vor einem Jahr wurde der Gründer der ASMLA in den Niederlanden getötet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Parade: Moskau feiert "Tag des Sieges" – Europas Spaltung auf dem Roten Platz sichtbar
09.05.2025

Während Putin mit Pomp den „Tag des Sieges“ feiert, marschieren zwei europäische Regierungschefs an seiner Seite – trotz Warnungen...

DWN
Panorama
Panorama Der stille Anti-Trump? Internationale Reaktionen auf Papst Leo XIV.
09.05.2025

Mit der Wahl von Robert Francis Prevost zum neuen Oberhaupt der katholischen Kirche übernimmt erstmals ein Amerikaner das Papstamt. Welche...

DWN
Finanzen
Finanzen Allianz-Aktie nach Dividendenabschlag im Minus – Chance für Anleger?
09.05.2025

Die Allianz-Aktie zählt 2025 zu den Top-Performern im DAX – doch am Freitagmorgen sorgt ein deutlicher Kursrückgang für Stirnrunzeln...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zur Eröffnung am Freitag
09.05.2025

Zum Handelsbeginn am Freitag hat der DAX ein frisches DAX-Rekordhoch erreicht. Die im April gestartete Erholungswelle nach dem ersten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen nur noch geringfügig an - ist das die Trendwende?
09.05.2025

Der Anstieg der Insolvenzen in Deutschland hat sich im April deutlich verlangsamt. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Monatsvergleich...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie profitiert von starkem Jahresauftakt - und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag leicht zugelegt. Das deutsche Geldhaus überraschte mit einem...

DWN
Politik
Politik Zweite Kanzlerreise: Erwartungen an Merz in Brüssel steigen
09.05.2025

Nur drei Tage nach seinem Amtsantritt ist Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner zweiten Kanzlerreise aufgebrochen – Ziel ist...

DWN
Technologie
Technologie Meta trainiert KI mit Ihren Daten – ohne Ihre Zustimmung. So stoppen Sie das jetzt!
09.05.2025

Ab dem 27. Mai analysiert Meta öffentlich sichtbare Inhalte von Facebook- und Instagram-Nutzern in Europa – zur Schulung seiner...