Politik

SWIFT beugt sich US-Druck, schneidet Iran-Banken ab

Mehrere iranische Banken sind vom SWIFT-Zahlungssystem abgekoppelt worden.
05.11.2018 23:24
Lesezeit: 1 min

Das SWIFT-Zahlungssystem, das Rückgrat für internationale Geldtransfers, hat am Montag mitgeteilt, es habe mehrere iranische Banken von ihrem Dienst suspendiert, nachdem die USA nukleare Sanktionen gegen Teheran verhängt hatten. "Im Einklang mit unserer Mission, die Widerstandsfähigkeit und Integrität des globalen Finanzsystems als globaler und neutraler Dienstleister zu unterstützen, sperrt SWIFT den Zugang bestimmter iranischer Banken zum Nachrichtensystem. Dieser Schritt ist zwar bedauerlich, aber im Interesse der Stabilität und Integrität des globalen Finanzsystems."

SWIFT, ein in Belgien ansässiges Unternehmen für weltweite Interbank-Finanztelekommunikation, bietet Banken ein sicheres Netzwerk für internationale Überweisungen. Ohne seine Dienstleistungen wird es für iranische Banken schwieriger, mit Kunden Geschäfte zu tätigen, die bereit sind, die Sanktionen der USA zu wahren, um die Beziehungen zu Teheran aufrechtzuerhalten.

Einige Sanktionen der USA in Bezug auf iranische Banken und Ölexporte waren ausgesetzt worden, nachdem der Iran einen Vertrag mit 2105 mit sechs Weltmächten unterzeichnet hatte, um seine nuklearen Ambitionen einzuschränken. Diese traten jedoch am 5. November wieder in Kraft, nachdem Präsident Donald Trump aus dem Abkommen ausgetreten war und die Welt aufgefordert hatte, den wirtschaftlichen Druck auf den Iran zu erhöhen. US-Außenminister Mike Pompeo sagte, es würden Befreiungen erlassen, um acht Ländern zu erlauben, iranisches Öl zu kaufen, aber ansonsten seien die Maßnahmen "unerbittlich". Dies könnte bedeuten, dass europäische und andere Banken und Unternehmen mit sekundären Sanktionen konfrontiert werden, wenn Washington dies als Verstoß gegen Sanktionen ansieht und US-Beamte SWIFT zum Handeln gedrängt haben. Das Netzwerk verbindet 11.000 Banken und Finanzinstitute in 200 Ländern und Territorien und hatte bisher Wert auf eine neutrale politische Haltung gelegt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Patient Pflegeversicherung: Es fehlen Milliarden in den Kassen
13.07.2025

Immer mehr Pflegebedürftige in Deutschland – und die Finanzierungslücke wächst. Der Bundesrechnungshof warnt und spricht von über 12...

DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...