Gemischtes

Autohersteller setzen bei Neuwagen massiv auf Rabatte

Lesezeit: 1 min
09.11.2018 23:54
Autohersteller versuchen, den deutsche Automarkt mit Rabatten in Schwung zu bekommen.
Autohersteller setzen bei Neuwagen massiv auf Rabatte

Die Autobauer bieten derzeit ihre Neuwagen zu äußerst günstigen Konditionen an. Auslöser der Rabatte sind die Umwelt- und Wechselprämien, auf die sich die Autoindustrie im Zuge der Dieselaffäre mit der Bundesregierung geeinigt hat. Laut einer Studie des CAR-Centers der Universität Duisburg-Essen, die den Deutschen Wirtschaftsnachrichten vorliegt, sind die Umtauschprämien, die Dieselbesitzern in den von Fahrverboten bedrohten Regionen gemacht werden, im Großen und Ganzen fair. Teilweise gibt es sehr günstige Angebote. So werden für einen Golf Trendline, der regulär mit 18.250 Euro zu Buche schlägt, bei der Verschrottung eines Altdiesels nur 9.263 Euro fällig, was einem Rabatt von fast genau 50 Prozent entspricht.

Viele derjenigen Angebote, die nicht direkt auf die Dieselaffäre zurückgehen, sind jedoch weitaus weniger günstiger, als sie scheinen, und laut den Studienautoren Prof. Ferdinand Dudenhöffer und Karsten Neuberger eher ein „Marketing-Gag“. So wirbt Ford mit einer Verschrottungsprämie von 3.100 Euro beim Kauf eines Fiesta, wobei das Unternehmen beziehungsweise der Händler allerdings fast die Hälfte dieser Prämie mit anderen Rabatten verrechnen, die sowie gewährt werden. Beim Kauf eines Renault Clio kommen von der Prämie in Höhe von 3.000 Euro tatsächlich nur 1.000 Euro beim Kunden an – die anderen 2.000 Euro werden mit anderen Aktionen verrechnet. Weil die Händler natürlich nur wenig Interesse haben, einen Diesel in Zahlung zu nehmen, ist Autokäufern – unabhängig davon, ob sie in einer potentiellen Fahrverbotszone leben oder nicht – zu empfehlen, genau zu prüfen, ob ihnen für ihr Fahrzeug ein fairer Preis geboten wird.

Insgesamt sind sowohl die Umtauschprämien als auch die sonstigen Rabatte äußert unübersichtlich und für die Autokäufer in ihrer Gesamtheit kaum zu überblicken. Die Studie nennt die Situation ein „Wirrwarr“ und spricht von „hoher Käuferverunsicherung“. Die Dieselaffäre sei „eine tiefgreifende Erfahrung für die deutschen Autokäufer“. Für die Autobauer werde es „schwer, Vertrauen wieder aufzubauen und zur Normalität zurückzukehren“. Im Nachhinein wäre „in vielen Fällen wohl die Hardware-Nachrüstung der preisgünstigere und bessere Weg für die Autobauer gewesen. Die Wertverluste der Autohändler und Niederlassungen durch Dieselgebrauchtwagen dürfte in den Bilanzen der Autobauer auch im Jahr 2018 und 2019 zu spüren sein.“

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Politik
Politik CDU plant schrittweise Rückkehr zur Wehrpflicht
08.05.2024

Nachdem die Bundeswehr 2011 von einer Regierung unter Führung der Union von der Wehrpflicht befreit wurde, macht die CDU nun nach 13...