Politik

Al-Nusra startet Offensive gegen syrische Armee

Die al-Nusra-Front hat von Idlib aus Stellungen des syrischen Militärs in Hama angegriffen. Die Offensive wurde zurückgeschlagen.
12.11.2018 23:39
Lesezeit: 1 min

Am vergangenen Wochenende haben erneut Verbände der al-Nusra-Front (heute Hayat Tahrir al-Scham - HTS) und der Islamischen Partei Turkestan (TIP) versucht, aus dem Süden von Idlib im Norden der Provinz Hama Militärstellungen der syrischen Armee (SAA) anzugreifen. Die Verbände kamen aus den Richtungen Morek, Tal-al-Sakher, al-Latamina und Moarkaba. Die Offensive der extremistischen Söldner wurde von der SAA erfolgreich abgewehrt, meldet die syrische staatliche Nachrichtenagentur SANA. Über die Anzahl der getöteten Söldner machte SANA keine Angaben.

HTS lehnt das Sotschi-Abkommen zwischen Russland und der Türkei ab. Das Abkommen sieht vor, eine entmilitarisierte Zone entlang der Grenzen von Idlib zu schaffen. HTS hatte zuvor mitgeteilt: „Wir werden nicht vom Weg des Dschihads abweichen, um die Ziele unserer Revolution zu verwirklichen.“

Doch Syriens Außenminister Walid Al-Muallim fordert die Einhaltung des Abkommens. „Unsere Truppen um Idlib sind bereit, den Terrorismus auszurotten, wenn die Idlib-Vereinbarung nicht umgesetzt wird. Wir würden bevorzugen, (Idlib) diesen mit friedlichen Mitteln zu erreichen, durch Versöhnung, aber wenn nicht, dann gibt es andere Möglichkeiten“, so Al-Muallim.

Nach Angaben des syrisch-türkischen Analysten Hüsnü Mahalli befinden sich in Idlib mindestens 30.000 extremistische Söldner. Etwa 15.000 sollen ausländische Söldner sein. Davon seien wiederum etwa 5.000 Tschetschenen und etwa 7.000 Uiguren aus China. Die restlichen ausländischen Kämpfer würden aus anderen Staaten stammen. Diese Aussage traf Mahalli am 10. Oktober 2017 im Rahmen einer Sendung auf KRT TV.

Die SAA geht nicht nur gegen extremistische Söldner in Idlib und Hama vor, sondern auch gegen die letzten Gebiete der Terror-Miliz IS in Zentral- und Südostsyrien. In der vergangenen Woche konnte die SAA 19 Frauen und Kinder aus der Gewalt des IS befreien. Die Befreiung der Geiseln erfolgte im Rahmen einer Operation in Palmyra. Der IS hatte im Juli etwa 30 Menschen bei einem Vorstoß gegen die Stadt Sweida und umlegende Orte verschleppt, so Reuters. Mehr als 200 Menschen wurden getötet. Die IS-Kämpfer sind in den vergangenen Monaten zurückgedrängt worden. Sie kontrollieren noch zwei vergleichsweise kleine Gebiete im Osten und Süden Syriens.

Der Syrien-Konflikt war im März 2011 ausgebrochen. Seitdem sind mehr als 400.000 Menschen ums Leben gekommen, Millionen wurden vertrieben. Die Regierung kontrolliert mittlerweile wieder den größten Teil des Landes.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Technologie
Technologie KI als Mobbing-Waffe: Wenn Algorithmen Karrieren zerstören
13.07.2025

Künstliche Intelligenz soll den Arbeitsplatz smarter machen – doch in der Praxis wird sie zum Spion, Zensor und Karriere-Killer. Wer...

DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Keine reine Männersache – Geschlechterunterschiede beim Investieren
13.07.2025

Obwohl Frauen in sozialen Medien Finanzwissen teilen und Banken gezielt werben, bleibt das Investieren weiterhin stark männlich geprägt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Renault: Globales KI-System soll helfen, jährlich eine Viertelmilliarde Euro einzusparen
13.07.2025

Produktionsstopps, Transportrisiken, geopolitische Schocks: Renault setzt nun auf ein KI-System, das weltweite Logistik in Echtzeit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kaffeepause statt Burn-out: Warum Müßiggang die beste Investition ist
12.07.2025

Wer glaubt, dass mehr Tempo automatisch mehr Erfolg bringt, steuert sein Unternehmen direkt in den Abgrund. Überdrehte Chefs,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...