Politik

Euro-Zone: Inflation weiter deutlich über Zinsen

Lesezeit: 1 min
16.11.2018 12:26
Die Sparer in der Euro-Zone müssen sich neben niedrigen Zinsen nun auch mit einer anhaltend erhöhten Inflation herumschlagen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Inflation in der Euro-Zone hielt sich im Oktober den fünften Monat in Folge über dem EZB-Ziel von knapp zwei Prozent. Die Verbraucherpreise legten binnen Jahresfrist um 2,2 Prozent zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag eine frühere Schätzung bestätigte. Im September waren es 2,1 Prozent. Für den Anstieg sorgte vor allem Energie, die sich um knapp elf Prozent verteuerte. Lebensmittel kosteten 2,2 Prozent mehr. Auch die Kerninflation - in der schwankungsreiche Energie- und Lebensmittelpreise herausgerechnet werden - nahm zu.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mittelfristig Werte von knapp zwei Prozent als ideal für die Konjunktur im Euro-Raum als erstrebenswert formuliert. In den vergangenen Jahren war die Inflation deutlich geringer. Weil es sich beim Inflationsziel der EZB um einen Mittelwert handelt kann die EZB in den kommenden Monaten ein deutlich höhere Inflation tolerieren - auch wenn diese den Schaden für die Sparer weiter vergrößert.

Da sie diesen Wert im Jahresschnitt nach eigener Prognose bis mindestens 2020 verfehlen wird, steuern die Währungshüter nur in Trippelschritten auf ein Ende ihrer extrem lockeren Geldpolitik zu. Die vor allem in Deutschland umstrittenen Anleihenkäufe will sie am Jahresende zwar einstellen. Der Leitzins soll aber bis mindestens "über den Sommer 2019" hinweg auf dem Rekordtief von null Prozent verharren. Mit billigem Geld will die EZB Konjunktur und Preise ankurbeln.

In Deutschland ist die nach europäischen Standards berechnete Teuerungsrate derzeit mit 2,4 Prozent überdurchschnittlich hoch. Dabei spielt die gute Konjunktur eine Rolle: Den Unternehmen fällt es leichter, steigende Personalkosten auf ihre Kunden abzuwälzen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...