Politik

Iran: Öl-Export läuft trotz Sanktionen der USA

Der Iran hat angekündigt, weiterhin Öl exportieren zu wollen. Die USA kontern mit einer drastischen Erhöhung der eigenen Ölproduktion, um den Ölpreis zu senken.
09.12.2018 22:46
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der iranische Präsident Hassan Rouhani sagte am Montag, dass der Iran trotz der Sanktionen gegen das Land weiterhin Öl exportieren wird. Der englischsprachige Dienst von Reuters zitiert Rouhani: „Wir werden diesem Druck, der Teil des psychologischen Krieges gegen den Iran ist, nicht nachgeben. Sie haben unsere Ölexporte nicht aufhalten können. Wir werden es weiter exportieren (...) Ihre Regionalpolitik ist gescheitert, und Sie beschuldigen den Iran für diesen Misserfolg in Afghanistan im Jemen und in Syrien. Amerika ist jetzt isoliert. Der Iran wird von vielen Ländern unterstützt.“

Allerdings bleibt unklar, ob die Kunden des Iran auch künftig auf die iranischen Ölexporte angewiesen sein werden. Die USA sind dazu übergegangen, 11,6 Millionen Barrel pro Tag (Bpd) zu fördern, wobei diese Zahl voraussichtlich weiter zunehmen wird, berichtet CNBC. Dies macht einen Anstieg von zwei Millionen Bpd zum Vorjahreszeitraum aus. „Die US-Rohölproduktion wurde auf einem neuen Rekordhoch verzeichnet und ist mit Abstand die größte der Welt. Sie befindet sich vor Russland und nähert sich dem Niveau, das Saudi-Arabien in weiteren sechs Monaten erreichen könnte“, so der Energieanalyst Eric Lee von der Citigroup.

Die US-amerikanische Energy Information Administration (EIA) geht davon aus, dass die US-amerikanische Produktion im nächsten Jahr auf durchschnittlich 12,1 Millionen Bpd ansteigen könnte.

Die russische Ölförderung ist ebenfalls auf dem Höhepunkt. Im Oktober produzierte Russland 11,4 Millionen Bpd, was einem post-sowjetischen Hoch gleichkommt. Die saudi-arabische Produktion hat ebenfalls zugenommen. Im Oktober gab das Königreich an, dass seine Ölproduktion einen Rekord von 10,7 Millionen Bpd erreichte, um den Verlust der iranischen Produktion auszugleichen.

Einem Reuters-Bericht zufolge möchte Russland die Ölproduktion nicht drosseln. Der russische Energieminister Alexander Novak erklärte am Montag, er wolle ein diesbezügliches Partnerschaftsabkommen mit der OPEC unterzeichnen, und die Details würden auf dem Treffen der OPEC in Wien am 6. Dezember erörtert.

„Einige der OPEC-Staaten machen Russland und Saudi-Arabien für einen Rückgang des Ölpreises um 15 Dollar verantwortlich und fordern sie auf, die Produktion unverzüglich um eine Million Barrel pro Tag zu senken“, so John Kilduff von Again Capital. Dies werde auf dem Treffen der OPEC in Wien zu hitzigen Diskussionen zwischen den OPEC-Mitgliedern führen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...