Großbritannien wird seine militärische Unterstützung für die Ukraine nach einem Bericht des Telegraph verstärken. Am 21. November 2018 traf sich der britische Verteidigungsminister Gavin Williamson mit seinem ukrainischen Amtskollegen Stepan Poltorak in Kiew. Williamson kündigte bei dem Treffen an, dass Großbritannien das Kriegsschiff HMS Echo 2019 ins Schwarze Meer entsenden werde, um zu zeigen, dass Großbritannien die Freiheit der Schifffahrt in der Region unterstützt. Das meldet die Pressestelle der britischen Regierung in einer Mitteilung. Er bestätigte auch, dass im Januar und Februar Soldaten der Royal Navy, Royal Marines und der des britischen Heeres entsendet werden sollen, um die Ausbildungsmission von ukrainischen Soldaten zu unterstützen. Seit Anfang 2015 haben britische Militärs über 9.500 der ukrainischen Soldaten ausgebildet.
Williamson wörtlich: „Solange die Ukraine mit russischen Feindseligkeiten konfrontiert ist, wird sie einen festen Partner im Vereinigten Königreich finden. Indem wir weiter zusammenarbeiten, sei es durch Schulungsprogramme oder durch militärische Übungen, helfen wir der Ukraine, sich für unsere gemeinsamen Werte einzusetzen. Diese Werte der Freiheit und der Demokratie können nicht verhandelt werden. Ich habe an vorderster Front die Auswirkungen des Konflikts im Osten miterlebt, und dies hat meine Unterstützung für die Souveränität, Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine vollständig verstärkt.“
Poltorak sagte: „Das Vereinigte Königreich ist ein geschätzter Partner, der die Streitkräfte der Ukraine in den vergangenen vier Jahren angesichts der russischen Aggression unterstützt hat. Im Kampf um die Verteidigung unseres Territoriums ist das Angebot erweiterter Unterstützung durch die britischen Streitkräfte von entscheidender Bedeutung und wird dankend angenommen.“
Konfliktherd Asowsches Meer
Naval Today führt aus: „Williamson gab nicht an, ob die HMS Echo 2019 im Asowschen Meer operieren wird, aber die Ankündigung folgt der Forderung Großbritanniens an Russland, den Zugang von Schiffen ins Asowsche Meer ungehindert zu gewährleisten. Das Asowsche Meer wird von der Ukraine und Russland im Rahmen eines Vertrags von 2003 geteilt. Der Vertrag erlaubt den zivilen und militärischen Transport beider Länder. Das Asowsche Meer hat sich als neuer Streitpunkt herausgestellt, da Medienberichte des aktuellen Jahres darauf hinweisen, dass die Schiffe der russischen Marine und der Küstenwache verstärkt Kontrollen von Schiffen durchgeführt haben, die in die ukrainischen Häfen im Asowschen Meer gelangen.“
Der Chef der ukrainischen Grenztruppe, Petro Tsyhykal, hatte am 14. September 2018 verkündet, dass 270 ukrainische Spezialtruppen an das Asowsche Meer verlegt wurden. „Wir verstärken unsere Spezialeinheiten der Marine. Es handelt sich um 270 Soldaten, die in den Einheiten am Asowschen und Schwarzen Meer dienen werden. Wir müssen verstehen, dass der Aggressor nicht schläft. Er verstärkt seine Anstrengungen, und wir müssen im Fall höherer Gewalt eine würdige Antwort geben“, zitiert die Pressestelle des staatlichen ukrainischen Grenzschutzdiensts Tsyhykal.
Anfang September 2018 hatte der US-Sondergesandte Kurt Volker dem britischen Blatt Guardian gesagt, dass die USA die Marine und Luftwaffe der Ukraine mit Waffen beliefern werden. Volker sagte der Zeitung, dass die prowestliche, antirussische Stimmung in der Ukraine wächst und die Trump-Regierung „absolut“ bereit sei, den ukrainischen Streitkräften mehr Waffen zur Verfügung zu stellen. Im April hatte die Ukraine lediglich Panzerabwehrraketen von den USA erhalten. „Sie verlieren jede Woche Soldaten, die ihr eigenes Land verteidigen. In diesem Kontext ist es für die Ukraine natürlich, dass sie ihr Militär aufbaut, um sich selbst zu verteidigen (...) Und es ist nur natürlich, dass andere Länder ihnen helfen (...) Ich denke, dass es eine Diskussion über die Fähigkeiten der Marine geben wird, weil, wie Sie wissen, ihre Marine im Grunde genommen von Russland eingezogen wurde. Sie müssen also ihre Marine neu aufbauen, und sie haben nur eine sehr begrenzte Luftkapazität. Ich denke, wir müssen uns die Luftabwehr anschauen.“