Politik

USA lassen Huawei-Finanzchefin in Kanada verhaften

Die Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei ist in Kanada verhaftet worden und muss mit einer Auslieferung in die USA rechnen.
06.12.2018 02:09
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei ist in Kanada verhaftet worden und muss mit einer Auslieferung in die USA rechnen. Für Freitag sei eine Anhörung angesetzt, ob Meng Wanzhou gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt werden könne, teilte das kanadische Justizministerium am Mittwoch mit. Die Verhaftung steht einem Insider zufolge in Verbindung mit der Missachtung von US-Sanktionen. Einem Bericht der Zeitung "The Globe and Mail" zufolge wird ihr zur Last gelegt, gegen Sanktionen verstoßen zu haben, die die USA gegen den Iran verhängt hatten.

Meng Wanzhou ist die Tochter des Firmengründers Ren Zhengfei. Huawei bestätigte die Verhaftung. Dem Unternehmen seien wenige Informationen zu den Vorwürfen gegen Meng vorgelegt worden, und es wisse nichts von einem Fehlverhalten. Die chinesische Botschaft in Kanada kritisierte die Festnahme scharf und forderte die unverzügliche Freilassung der Managerin.

Die USA ermitteln Insidern zufolge seit mindestens 2016 gegen Huawei wegen des Verstoßes gegen Ausfuhr- und Sanktionsgesetze. Dabei geht es um den Vorwurf, dass Huawei Produkte aus den USA in den Iran geliefert hat. Das US-Justizministerium lehnte eine Stellungnahme ab. An den Finanzmärkten gaben die Kurse nach.

In den USA ist Huawei weitgehend von der Belieferung staatlicher Stellen und deren Auftragnehmer ausgeschlossen. Westliche Geheimdienste gehen den Kontakten des weltgrößten Telekomausrüsters zur chinesischen Führung nach sowie dem Verdacht, dass Technik und Geräte des Konzerns zur Spionage genutzt werden könnten. Auch in Deutschland gibt es Bedenken bezüglich einer Zusammenarbeit mit Huawei. Am Mittwoch entfernte der britische Telekomkonzern BT Group die Ausrüstung von Huawei von den existierenden 3G und 4G-Netzen. Damit schließt sich der ehemalige britische Staatsmonopolist Australien und Neuseeland an.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Politik
Politik Europa vor dem Zerfall? Ex-Premier Letta warnt vor fatalem Fehler der EU
02.07.2025

Europa droht, zum Museum zu verkommen – oder zum Spielball von Trump und China. Italiens Ex-Premier Letta rechnet ab und warnt vor dem...

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...