Technologie

Australien weitet Überwachung des Internets deutlich aus

Die australische Regierung hat die Überwachung des Internets deutlich ausgeweitet.
09.12.2018 22:46
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Das australische Parlament hat den Sicherheitsbehörden des Landes weitreichende Befugnisse bei der Überwachung des Internets eingeräumt. Nach einem kürzlich verabschiedeten Gesetz der konservativen Regierung erhalten Polizei und Geheimdienste künftig Zugang zu verschlüsselten Chats. Anbieter müssen dafür die Verschlüsselungen aufheben. Dies gilt auch für internationale Anbieter wie die US-Unternehmen Facebook und WhatsApp - oder wenn ein Empfänger der Textnachrichten im Ausland sitzt.

Das Gesetz verpflichtet die Anbieter auch, Ermittlungen von Regierungsbehörden in Chats zu kaschieren. Die Anbieter werden überdies zur Unterstützung der Ermittler beim Zugang zu Dienstleistungen oder der Technik verpflichtet. Die Behörden können den Unternehmen Stillschweigen über ihre Anfragen auferlegen.

Die Regierung hatte das Gesetz unter Verweis auf die Bekämpfung möglicher Terrorangriffe während der Feiertage noch vor Jahresende durch das Parlament gepaukt. Dabei machte die Regierung kleinere Zugeständnisse an die Opposition, etwa für eine stärkere Kontrolle der Eingriffe. Über weitere Abänderungen will die Regierung kommendes Jahr beraten und ihr Gesetz außerdem nach 18 Monaten einer Evaluierung unterziehen.

Dennoch prangerten die betroffenen Anbieter ebenso wie Datenschützer Risiken des Gesetzes an. Internetriesen wie Google und Twitter hatten bereits vor einer Aushöhlung der Sicherheit im Internet gewarnt. Demnach müssten sie für das australische Gesetz Lücken in die Sicherheitsvorkehrungen ihrer Produkte reißen. Dies könnten sich auch Hacker zunutze machen. Auch der australische Juristenbund und der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Privatsphäre äußerten Bedenken.

Datenschützer wiesen überdies darauf hin, dass Australien Geheimdienstinformationen mit den USA, Kanada, Großbritannien und Neuseeland austauscht. Auf diesem Weg könnten ausländische Ermittler an Daten der Internetüberwachung in Australien gelangen. Die Regierung verteidigte ihr Gesetz und betonte, es handle sich lediglich um eine zeitgemäße Form der früheren Telefonüberwachung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik US-Zölle als Wirtschaftskrieg: Trump zielt auf Europas Wohlstand
15.07.2025

Mit 30-Prozent-Zöllen will Donald Trump die europäische Wirtschaft in die Knie zwingen – und trifft damit ausgerechnet die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas seltene Chance: Schwedisches Metallvorkommen soll Abhängigkeit von China brechen
15.07.2025

In Schwedens Norden liegt Europas größte Hoffnung auf Rohstoffsouveränität. Doch der Fund der Seltenen Erden birgt Zielkonflikte,...

DWN
Immobilien
Immobilien Grunderwerbsteuer sparen: So zahlen Käufer weniger beim Immobilienkauf
15.07.2025

Der Kauf einer Immobilie wird schnell teurer als geplant – oft durch hohe Nebenkosten. Besonders die Grunderwerbsteuer kann kräftig...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Zuckerberg kündigt Mega-Rechenzentren an
15.07.2025

Mark Zuckerberg treibt den KI-Wettlauf in eine neue Dimension. Der Meta-Chef kündigt gigantische Rechenzentren an und will dabei selbst...

DWN
Politik
Politik Jetzt unterstützt Trump die Ukraine: Ist das die Wende?
15.07.2025

Donald Trump vollzieht die Wende: Plötzlich verspricht er der Ukraine modernste Waffen – auf Europas Kosten. Russland droht er mit...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche fahren wieder mehr Auto
15.07.2025

Deutschland erlebt eine Kehrtwende beim Autofahren: Nach Jahren des Rückgangs steigen die gefahrenen Kilometer wieder – obwohl einzelne...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldverbot 2025: Panikmache oder reale Gefahr für Ihr Gold?
15.07.2025

Mehrere Goldhändler warnen vor einem staatlichen Zugriff auf Barren und Krügerrands – Millionen Anleger fürchten um ihre Ersparnisse....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle sollen bleiben – weil er sie als Erfolg verbucht
15.07.2025

Donald Trump sieht seine Zollpolitik als Erfolg – und will sie verschärfen. Was der transatlantische Handelskrieg für Europa,...