Finanzen

Airbus droht Milliarden-Strafe in den USA

Lesezeit: 1 min
20.12.2018 17:26
Dem Flugzeugbauer Airbus droht in den USA Medienberichten zufolge eine hohe Strafe.
Airbus droht Milliarden-Strafe in den USA

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Gegen den europäischen Flugzeugbauer Airbus läuft laut einem französischen Medienbericht schon seit längerem eine Untersuchung in den USA. Wie die Zeitung «Le Monde» am Donnerstag berichtete, soll es um unangemessene Geschäftspraktiken gehen. Die Untersuchung wird demnach vom US-Justizministerium geführt.

Airbus erklärte auf Anfrage, das Unternehmen könne im Detail zu laufenden Verfahren keine Stellung nehmen. Zu dem Bericht, wonach das Justizministerium ermittelt, äußerte sich der Konzern nicht explizit. US-Behörden hätten im Zusammenhang mit in Europa laufenden Ermittlungen Informationen angefordert. Dabei habe Airbus kooperiert, teilte der Konzern aber mit.

An der Börse geriet die Aktie unter Druck. Die im MDax notierten Papiere gaben bis zum Nachmittag rund vier Prozent nach.

Airbus teilte mit, die USA seien im Hinblick auf Fertigung, Angestellte und Kunden sehr wichtig. Laut «Le Monde» leitete das US-Justizministerium die Ermittlungen bereits Ende 2017 ein; die Behörde habe das Unternehmen Ende des vergangenen Sommers darüber informiert.

Schon länger laufende Untersuchungen in Großbritannien und Frankreich hatten den Konzern im vergangenen Jahr unter Druck gesetzt. Eine britische Behörde geht dem Verdacht auf Betrug, Bestechung und Korruption bei Geschäften der zivilen Luftfahrtsparte nach, Auslöser war eine Selbstanzeige des Unternehmens. Die Vorwürfe betreffen nach Angaben vom August 2016 Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit Beratern einer «dritten Partei».

Auch die französische Finanz-Staatsanwaltschaft ermittelt. Welche Folgen die Sache für Airbus haben wird, ist noch offen. Der deutsche Konzernchef Thomas Enders hatte seine Mitarbeiter im Zuge dieser Ermittlungen auf die Möglichkeit «erheblicher Strafen» eingestimmt.

Bereits im dritten Quartal 2017 hatte das Unternehmen nach früheren eigenen Angaben «Ungenauigkeiten bei Anträgen» im internationalen Waffenhandel gemeldet, die der Konzern beim US-Außenministerium eingereicht hatte.

Die neuen Enthüllungen treffen den Luftfahrtkonzern mit Sitz im französischen Toulouse wenige Monate vor dem bereits beschlossenen Wechsel an der Spitze. Enders, der am Freitag seinen 60. Geburtstag feiert, wird am 10. April kommenden Jahres seinen Posten an den designierten Nachfolger Guillaume Faury übergeben, der bisher Chef der Verkehrsflugzeugsparte ist.

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