Bei einer Veranstaltung der AfD in Köln haben Gegendemonstranten Polizeiangaben zufolge ein Podium im Saal gestürmt und einen Tumult ausgelöst. Ein Polizist verletzte sich demnach, als die Beamten einschritten. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, liefen am Donnerstagabend rund 40 Menschen aus dem Publikum mit Bannern auf die Bühne, riefen Parolen und rollten Plakate aus. Es kam zu Rangeleien mit Sicherheitspersonal und Teilnehmern der AfD-Veranstaltung.
Als Polizisten einschritten, gab es weitere Auseinandersetzungen. Ein Beamter stürzte den Angaben zufolge von der Bühne und verletzte sich schwer am Bein. Er kam in ein Krankenhaus. Insgesamt seien bisher 46 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gestellt worden.
Bundestagsabgeordnete der AfD hatten zu einem sogenannten Bürgerdialog eingeladen. Vor dem Veranstaltungsort demonstrierten nach Polizeiangaben rund 400 Menschen dagegen. Weil drinnen aber die AfD-Gegner auch die Bühne betreten hätten, sei die Versammlung grob gestört worden, sagte der Polizeisprecher. Das sei verboten. «Das Versammlungsrecht ist eines der bedeutendsten Grundrechte unserer Demokratie», betonte er. «Das müssen wir durchpeitschen.»
Nach der Unterbrechung ging die Veranstaltung nach Angaben der AfD weiter. «Jeder hat Zugang. Auch kritische Fragen sind erwünscht», sagte Christer Cremer, Sprecher der AfD Köln. Das Aktionsbündnis «Köln stellt sich quer» teilte mit, die Gegendemonstration vor dem Saal organisiert zu haben. Von den Ereignissen im Gebäude distanzierte es sich. «Wir haben von vornherein gesagt: Wir protestieren draußen», sagte eine Sprecherin am Freitag.