Politik

Erdogan lässt Gaspreise senken, hebt Mindestlohn an

Lesezeit: 1 min
01.01.2019 18:15
Der türkische Präsident Erdogan hat kurz vor den wichtigen Kommunalwahlen im März versprochen, im neuen Jahr die Gaspreise um zehn Prozent zu senken.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am 25. Dezember angekündigt, ab dem 1. Januar 2019 die Erdgas- und Strompreise senken lassen zu wollen, berichtet die Zeitung Posta. Dies gelte sowohl für die Privathaushalte als auch für Einrichtungen Kleiner und Mittelständischer Unternehmen (KMU) und Einrichtungen des gesamten Handels. Die Zeitung Posta zitiert Erdoğan: "Ab dem Neujahr werden wir die Erdgaspreise bei den KMUs, den Handelseinrichtungen und bei den Haushalten um zehn Prozent senken". Der Strom-Rabatt in Höhe von zehn Prozent gilt jedoch nur für die Privathaushalte.

Der türkische Energieminister Fatih Dönmez meint: "Wenn sich der Ölpreis bei 50 US-Dollar bewegen sollte, könnten wir in den kommenden sechs bis sieben Monaten weitere Absenkungen vornehmen."

Der Mindestlohn soll von 1.600 auf 2.200 Türkische Lira (TL) angehoben werden. Alle Versicherungs- und Steueraufwendungen eines Arbeitnehmers, die über dem Mindestlohn liegen, sollen ab 2019 vom Staat übernommen werden. Zudem sollen die finanziellen Beschäftigungsanreize für Frauen, Jugendliche und Behinderte von zwölf Monaten auf 18 Monate erhöht werden.

Erdoğan verspricht auch, die Arbeitslosenquote in der Türkei senken zu wollen. Die Arbeitslosenquote in der Türkei lag nach Angaben des türkischen Statistikamts (TÜİK) im September 2018 bei 11,4 Prozent. Das Leistungsbilanzdefizit soll Ende 2018 auf 30 Milliarden US-Dollar sinken. Im Jahr 2017 betrug das  Leistungsbilanzdefizit der Türkei etwa 47,5 Milliarden US-Dollar - rund 5,6 Prozent des BIP des Landes.

Der T24-Kolumnist Yalçın Doğan führt in einem Artikel aus, dass die angekündigten Rabatte im Zusammenhang mit den Kommunalwahlen am 31. März 2019 stehen würden.  Erdoğan und die AKP führe "Wahl-Bestechungen" durch, um sich die Kommunalwahlen zu sichern. "Was sind denn Wahlgeschenke? Auf Türkisch handelt es sich um eine Wahlbestechung (...) Die Wahlgeschenke werden bis zum 31. März verteilt. Was danach passieren wird, weiß keiner so genau", so Doğan.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nach Kritik: Bahn kassiert Pläne für höhere Schienenmaut
13.09.2024

Ab 2026 wollte die Deutsche Bahn die Trassenpreise deutlich erhöhen, im Nahverkehr um 23,5 Prozent, im Fern- und Güterverkehr ebenfalls...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handelsregistergebühren sollen kräftig steigen – eine weitere teure Belastung für Unternehmen!
13.09.2024

Das Bundesjustizministerium will die Gebühren für den Handelsregistereintrag um 50 Prozent erhöhen. Ein besserer Kostendeckungsgrad soll...

DWN
Politik
Politik Etatberatung im Bundestag: Wohlfeile Ratschläge aus der Schweiz zur Sicherheitslage
13.09.2024

Die Schweizer "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) schreibt auf Deutsch - und zumeist Klartext. Manche Leser könnten glauben, es handelt es sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Neue EU-Verpackungsverordnung bedroht Lieferketten: Fehlende Mehrweglösungen und rechtliche Unsicherheiten
13.09.2024

Die Transformation zu einer scheinbar grüneren Welt ist in vollem Gange. Eifrig werden Gesetze kreiert, die uns von Umweltsünden der...

DWN
Politik
Politik EU-Ministertreffen in Ungarn: Nur ein Drittel nimmt teil
13.09.2024

Wie sollte man auf die Provokationen von Ungarns Premierminister Viktor Orban reagieren? Die EU-Mitgliedsstaaten sind sich uneins. Nach...

DWN
Technologie
Technologie Neues KI-Modell von OpenAI für komplexe Aufgaben
13.09.2024

OpenAI, der Entwickler von ChatGPT, hat ein neues KI-Modell vorgestellt, das in der Lage ist, komplexere Aufgaben als frühere Chatbots zu...

DWN
Panorama
Panorama Bundesverfassungsgericht: Zustimmung zur geplanten Reform
13.09.2024

Ein breites Parteienbündnis setzt sich dafür ein, die Widerstandskraft des Bundesverfassungsgerichts zu stärken. Dies geschieht vor dem...

DWN
Finanzen
Finanzen Störung bei Kartenzahlungen: Leider kein Einzelfall - was wirklich passiert ist
13.09.2024

Über mehrere Stunden hinweg war das System für Kartenzahlungen in Deutschland betroffen, bevor am Donnerstag-Nachmittag Entwarnung...