Finanzen

Rotterdam: Diebe stehlen Kobalt im Millionenwert

Lesezeit: 1 min
31.12.2018 17:07
Aus einem Rohstofflager in Rotterdam wurde Kobalt im Wert von 4,9 Millionen US-Dollar gestohlen.
Rotterdam: Diebe stehlen Kobalt im Millionenwert

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Cobalt 27, ein kanadisches Unternehmen, meldete im Juli 2018, dass 76 Tonnen Kobalt aus einem Lager in Rotterdam von Unbekannten gestohlen wurden. Das Kobalt war Eigentum der Firma Vollers Group GmbH. Bei den aktuellen Preisen handelt es sich um einen gestohlenen Wert von 4,9 Millionen US-Dollar.

"Zum Zeitpunkt des Diebstahls war sämtliches Kobalt zu einem angemessenen Marktwert vollständig versichert", zitiert die Financial Times Cobalt 27 aus einer Mitteilung. Allerdings berichtet Bloomberg, dass es sich um einen gestohlenen Wert von etwa zehn Millionen US-Dollar handelt.

Kobalt ist ein entscheidender Bestandteil für Lithium-Ionen-Batterien, die in Smartphones und Elektroautos verwendet werden. Der Preis hat sich 2017 aufgrund des wachsenden Absatzes von Elektroautos und des Angebotsmangels mehr als verdoppelt. Über 60 Prozent des Kobaltes der Welt stammt aus der Demokratischen Republik Kongo.

Cobalt 27 verfügt über ein Lager von 2.982 Tonnen Kobalt in Lagerhäusern in Baltimore, Rotterdam und Antwerpen im Wert von 265 Millionen US-Dollar.

Problematischer Rohstoff

Bloomberg führt aus, dass die Kobalt-Diebe es schwer haben werden, das gestohlene Kobalt auf den Markt zu bringen. Denn die potenziellen Kobalt-Kunden aus der Industrie verlangen immer nach Unterlagen, aus denen hervorgeht, dass das Kobalt aus einer seriösen Quellen stammt.

Das in Batteriezellen weltweit eingesetzte Kobalt stammt zu mehr als 60 Prozent aus der Demokratischen Republik Kongo. Während große Bergbauunternehmen dort bereits Gesundheitsschutz und Sicherheit beachteten, schürften in vielen kleinen Minen die Arbeiter unter schlechten Bedingungen und auch Kinder die Erze.

Daimler will deshalb nur Batteriezellen mit Kobalt aus industriellem Bergbau im Kongo einsetzen, so Reuters. Die Lieferanten müssten die Einhaltung von Menschenrechten in ihrer Produktion garantieren und es werde unangemeldete Kontrollen geben. Auf längere Sicht will der Autobauer Kobalt aus Kanada und Australien beziehen und setzt darauf, dass mit neuer Batterietechnik ab 2025 ganz auf den Rohstoff verzichtet werden kann.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen EU-Lieferkettengesetz: Die neuen Regelungen und ihre Folgen
24.04.2024

Nach langem Ringen gibt es einen offensichtlich mehrheitsfähigen Kompromiss für ein abgeschwächtes europäisches Lieferkettengesetz. Das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla-Turbo: Elon Musk beschleunigt Pläne für günstige Modelle - doch ein Produkt wird viel wichtiger
24.04.2024

Tesla macht Tempo: Elon Musk verspricht, die günstigeren Modelle schneller als erwartet zu realisieren. Damit reagiert der Tesla-Chef auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Die Vor- und Nachteile von Krediten: Was Anleger wissen müssen
24.04.2024

Kredite können eine wertvolle finanzielle Unterstützung bieten, bringen jedoch auch Risiken mit sich. Was sind die Vor- und Nachteile und...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...