Finanzen

Spekulanten ziehen sich aus dem Ölmarkt zurück

Lesezeit: 1 min
11.01.2019 17:13
Aus Sorge vor einer Rezession in der Weltwirtschaft ziehen sich Hedgefonds verstärkt aus dem Ölmarkt zurück.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Hedge-Fonds beurteilen die Aussichten für die mittelfristigen Ölpreise kritisch, da sie mit dem Ausbruch einer Rezession in der Weltwirtschaft rechnen, berichtet CNBC. Auch die vom Ölkartell OPEC vereinbarten Produktionskürzungen könnten deshalb einen weiteren Preisverfall bei Rohöl nicht verhindern.

Die Fondsmanager reduzierten demnach die bullischen Positionen in Brent-Rohöl-Terminkontrakten und -Optionen in der Woche bis zum 31. Dezember 2018 um rund 10 Millionen Barrel, wie die am Freitag veröffentlichten Devisendaten zeigten. Damit verringerten sie praktisch ihre Wetten auf weiter steigende Rohölpreise.

Die Fonds haben ihre Netto-Long-Position für Brent-Rohöl auf gerade einmal 152 Millionen Barrel gesenkt, verglichen mit fast 500 Millionen Ende September 2018 und nahezu auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 2015.

Die Preise für Brent-Rohöl sind in den vergangenen Tagen leicht auf 58 Dollar pro Barrel (159 Liter) gestiegen, nachdem sie Anfang Oktober 2018 von über 85 Dollar auf bis fast 50 Dollar gesunken waren.

Noch pessimistischer als gegenüber Rohöl waren Hedgefonds Ende des vergangenen Jahres im Hinblick auf den Diesel-Treibstoffe. Hier wurden die Netto-Long-Position um rund 9 Millionen Barrel verringert. Die positiven Netto-Positionen für ICE-Gasöl wurde auf nur 2 Millionen Barrel reduziert, nachdem sie Anfang Oktober noch einen Höchststand von 112 Millionen Barrel erreicht hatten.

Das Verhältnis von Long- zu Short-Positionen wurde auf knapp 1: 1 gesenkt, von einem Höchststand von über 30: 1 vor weniger als drei Monaten. Es ist der niedrigste Wert seit mehr als zwei Jahren. Der Verbrauch dieser sogenannten Mitteldestillate ist stark auf den Gütertransport per Schiff, Straße, Schiene und Flugzeug sowie auf das verarbeitende Gewerbe, den Bergbau und den Agrarsektor ausgerichtet.

Der Rückzug der Hedgefonds deutet deshalb darauf hin, dass sie die Entwicklung der Weltwirtschaft skeptisch sehen – eine Einschätzung, welche in den vergangenen Monaten durch zahlreiche negative Datensätze untermauert wurde.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...