Das Land Niedersachsen hat das bundesweit erste Streckenradar in Betrieb genommen. An der Bundesstraße 6 bei Laatzen (südlich von Hannover) stehen am Anfang und am Ende einer 2,2 Kilometer langen Strecke jeweils ein Blitzgerät. Beide Geräte schießen ein Foto von jedem passierenden Fahrzeug. Anschließend wird berechnet, ob der Fahrer die Strecke mit der erlaubten Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern zurückgelegt hat. Wenn nicht, wird ein Bußgeld erhoben.
Nur die Durchschnittsgeschwindigkeit ist ausschlaggebend, ob der Fahrer ein Bußgeld bekommt. Werner Steuer vom Presse-Referat des Niedersächsischen Innenministeriums sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Ein Einfahren mit überhöhter Geschwindigkeit in den Messbereich führt im Gegensatz zur punktuellen Messung nicht zu einer Ahndung. Ein Verstoß wird nur dann geahndet, wenn für die gesamte Messstrecke weniger Zeit benötigt wurde, als wenn man sie mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zurücklegt.“
Laut Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) handelt es sich um „einen vielversprechenden Ansatz, um die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen“. Die betreffende Strecke ist als Unfallschwerpunkt bekannt. Pistorius: „Eine Geschwindigkeitsmessung über einen längeren Streckenabschnitt ist vor allem gerechter für alle Beteiligten als feste Blitzer.“
Laut dem Innenministerium werden beide Fotos, sowohl das erste als auch das zweite, zunächst verschlüsselt. Nur wenn eine Geschwindigkeits-Überschreitung festgestellt wird, werden die Bilder entschlüsselt und das Gesicht des Fahrers kenntlich gemacht.