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Levi Strauss nutzt Blockchain, um gute Arbeitsbedingungen nachzuweisen

Arbeiter des Bekleidungsherstellers Levi Strauss werden Blockchain nutzen, um über die Bedingungen in den Fabriken im Hinblick auf Gesundheit und Sicherheit zu berichten.
24.01.2019 23:16
Lesezeit: 2 min

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Levi Strauss nutzt Blockchain, um gute Arbeitsbedingungen nachzuweisen

Die Harvard University, die amerikanische Denkfabrik New America und das Bekleidungsunternehmen Levi Strauss & Co kündigten am Donnerstag eine Kooperation zur Entwicklung eines Blockhain-basierten Systems an. Dabei sollen externe Prüfer für Gesundheit und Sicherheit in Fabriken durch Berichte der Arbeiter ersetzt werden.

In drei Fabriken in Mexiko, die Waren für Levi Strauss produzieren und 5.000 Mitarbeiter beschäftigen, wird 2019 die erste Befragung mithilfe von Blockchain-Technologie durchgeführt, berichtet Reuters. Consensys mit Sitz in New York wird die Blockchain-Lösung des Projekts bereitstellen.

Im Wesentlichen ist geplant, eine jährliche Arbeitnehmerbefragung mithilfe von Blockchain durchzuführen, was von den Teilnehmern als entscheidender erster Schritt für eine transparente Bewertung der Arbeitsbedingungen in Fabriken bezeichnet wurde. Das Projekt wird durch einen Zuschuss des US-Außenministeriums finanziert.

"Mit dieser Lösung wird es möglich, eine sichere, standardisierte, überprüfbare und transparente Plattform bereitzustellen, über die Daten der Arbeitnehmerbefragung aggregiert und analysiert werden können", sagte Tomicah Tillemann, Gründer des Blockchain Trust Accelerator (BTA) bei New America.

Die Blockchain-basierte Befragung verwendet einen Index, der von der Harvard T.H. Chan School of Public Health entwickelt wurde. "Das bedeutet, dass die Ergebnisse niemals manipuliert werden", sagte BTA-Geschäftsführerin Allison Price in einem Interview mit Reuters.

"In den letzten 25 Jahren wurde die Arbeit in den Lieferketten hauptsächlich durch Inspektionen überwacht", sagte Dr. Eileen McNeely von Harvard T.H. Chan. Doch dieses System allein sei nicht effektiv. "Ein verteiltes Ermittlungssystem auf der Blockchain, das direkt an die Quelle (Arbeiter) geht, bietet eine neue Lösung."

Das erste Pilotprojekt des Projekts wird im zweiten Quartal 2019 in Fabriken in Mexiko getestet. Ein weiteres Pilotprojekt ist für 2020 geplant.

Weitere Meldungen

Krankenversicherer wollen IBM-Blockchain für Patientendaten nutzen

  • IBM arbeitet mit einer Gruppe wichtiger Akteure im Gesundheitsbereich zusammen, um die gemeinsame Nutzung sensibler Daten zu verbessern und gesundheitsbezogene Angaben und Transaktionen effizienter zu gestalten - alles in Form eines "Blockchain-basierten Ökosystems".
  • Diese Anbieter haben zusammen knapp 100 Millionen Versicherungsverträge.
  • Laut IBM werden in den kommenden Monaten weitere Mitglieder dem Health Utility Network beitreten, darunter auch andere Gesundheitsorganisationen, Gesundheitsversorger, Startups und Technologieunternehmen.

Britisches Normungsinstitut kooperiert mit Blockchain-Startup 

  • Das britische Normungsinstitut (British Standards Institution, BSI) ist mit dem Blockchain-Unternehmen OriginTrail eine Partnerschaft eingegangen, um die Lieferketten-Transparenz zu erhöhen.
  • BSI, das seit 1901 tätig ist und im Jahr 2017 einen Umsatz von 473 Millionen GBP verzeichnete, will das Blockchain-basierte Protokoll nutzen, um die Optionen zu verbessern, die Unternehmen haben, um nachzuweisen, dass ihre Lieferketten den verschiedenen Vorschriften entsprechen.
  • Die Partnerschaft ist eine von mehreren, die OriginTrail im vergangenen Jahr seit dem Abschluss seines Initial Coin Offerings (ICO) im vergangenen Januar abgeschlossen hat.

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