Finanzen

Chinas Provinzen stellen sich auf Abschwung der Konjunktur ein

Lesezeit: 1 min
29.01.2019 11:38
Eine große Mehrheit der chinesischen Provinzen erwartet im laufenden Jahr eine Abschwächung des Wirtschaftswachstums.
Chinas Provinzen stellen sich auf Abschwung der Konjunktur ein

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die meisten der 31 Provinzen in China haben ihre Wachstumsziele für das laufende Jahr gesenkt. Mindestens 23 nahmen angesichts des Handelsstreits mit den USA bereits ihre Prognosen zurück, geht aus den Ankündigungen der Provinzregierungen hervor. Im vergangenen Jahr hatten lediglich 17 Regionen ihre Ziele nach unten gedrückt. Lediglich die Provinz Hubei, in der sich viele aufstrebende High-Tech-Betriebe angesiedelt haben, schraubte die Erwartungen nach oben.

"Die neuen Ziele der Provinzen spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen China steht", sagte Tommy Xie, China-Ökonom bei der OCBC Bank in Singapur. "Exportorientierte Küstengebiete stehen vor dem Risiko eines geringeren Wachstums inmitten der Unsicherheit durch den Handelskrieg zwischen den USA und China."

Für die deutsche Wirtschaft sind dies schlechte Nachrichten. China ist in vielen Bereichen – beispielsweise für die Wirtschaft Deutschlands zentrale Autoindustrie – inzwischen zum wichtigsten Absatz- und Investitionsmarkt geworden. Eine Abschwächung der Wirtschaftsleistung wiegt umso schwerer, weil das deutsche Wirtschaftsmodell insgesamt stark auf den Export ausgerichtet ist.

So rechnen Schanghai und Peking nur noch mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung zwischen 6,0 und 6,5 Prozent, nachdem 2018 noch jeweils rund 6,5 Prozent vorausgesagt wurden. Auch die Zentralregierung dürfte nach Reuters-Informationen ihre Wachstumsziel für dieses Jahr auf 6,0 bis 6,5 Prozent zurücknehmen. Chinas Wirtschaft wuchs 2018 mit 6,6 Prozent so langsam wie seit fast drei Jahrzehnten nicht mehr.

Zu bedenken ist hier allerdings, dass ein Anstieg um 6,6 Prozent im Jahr 2018 aufgrund der enorm gewachsenen volkswirtschaftlichen Grundlage real noch immer eine weitaus größere Ausweitung sein dürfte als die zweistelligen Wachstumsraten, welche in den 2000er Jahren erzielt wurden.

Die USA haben Strafzölle für zahlreiche chinesische Produkte eingeführt, worunter der Exportweltmeister leidet. Die Gespräche zur Lösung des Konfliktes treten in dieser Woche in eine entscheidende Phase. Der stellvertretende Ministerpräsident Liu He will in Washington mit dem Handelsbeauftragen Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin verhandeln.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

 


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

 

DWN
Finanzen
Finanzen IWF-Chefin: Bankenturbulenzen gefährden globale Finanzstabilität

IWF Direktorin Kristalina Georgieva macht drastische Äußerungen in Bezug auf die Weltwirtschaft. Auch die EZB warnt in einem Interview...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende nein danke: Globale Nachfrage nach Tankschiffen steigt massiv an

In Europa werden die Raffinerien geschlossen. Doch in Asien und Arabien steigert man die Produktion massiv. In der Folge braucht die Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kartell-Risiken: Münchener Rück tritt aus Klima-Allianz aus

Die Münchener Rück steigt aus der Klima-Allianz "Net-Zero Insurance Alliance" großer Versicherer und Rückversicherer aus. Hintergrund...

DWN
Deutschland
Deutschland Riesiger Anteil der deutschen Einkommen fließt in die Miete

Die Deutschen arbeiten zum großen Teil, um ihre Miete zahlen zu können. Vor allem die Haushalte, die gerade erst eingezogen sind, haben...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Vermögen: „Deutschland könnte mehr Ungleichheit vertragen“

Medien, Gewerkschaften und Politiker prangern die hohe Vermögenskonzentration in Deutschland an. Doch ist Ungleichheit tatsächlich...

DWN
Deutschland
Deutschland Einzelhandel meldet überraschend sinkenden Konsum

Der deutsche Einzelhandel verzeichnet überraschend einen sinkenden Umsatz. Die potentiellen Kunden halten ihr Geld weiter zusammen, und...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutschland-Ticket kann ab Montag gekauft werden

Das Deutschland-Ticket kann ab Montag verkauft werden. Es soll digital eingesetzt werden. Beim Preis von zunächst 49 Euro muss es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Sturz von Credit Suisse zwingt UBS-Chef zum Rücktritt

Nachdem die UBS ihren Rivalen Credit Suisse geschluckt hat, holt sie ihren alten Chef Sergio Ermotti zurück. Der bisherige UBS-Chef Ralph...