Politik

5G-Netz: Deutsche Industrie warnt vor Ausschluss Huaweis

Die deutsche Industrie ist gegen einen Ausschluss Huaweis bei der Ausschreibung für das neue 5G-Netz. Die Idee sei einzig auf den Willen der US-Regierung zurückzuführen.
06.02.2019 15:15
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

BDI-Präsident Dieter Kempf hat vor einem Ausschluss chinesischer Firmen bei der geplanten Ausschreibung für das neue 5G-Mobilfunknetz gewarnt. "Davon halte ich nichts", sagte Kempf am Mittwoch im Reuters-Interview. "China könnte im Gegenzug versucht sein, deutsche Firmen an anderer Stelle zu treffen", warnte er. Man würde zudem die Auswahl unter den Wettbewerbern für die Netzbetreiber erheblich einschränken. "Das könnte Auswirkungen auf den Preis haben", sagte Kempf und unterstützte damit die Argumentation der Netzbetreiber. "Viel wichtiger sind aber die politischen Folgen."

In Berlin berät Regierungskreisen zufolge zurzeit eine Ministerrunde darüber, ob etwa der chinesische Netzwerkausrüster Huawei an der Ausschreibung für 5G-Mobilfunktechnik teilnehmen darf. Eine Entscheidung wird aber noch nicht erwartet.

Kempf kritisierte den Druck der US-Regierung bei dem Thema. "Die USA könnten versucht sein, ... mit ihrer wirtschaftlichen Macht eigene Sanktionen bei anderen durchzusetzen." Es gehe offenbar nach dem Motto "Wer mein Feind ist, muss auch der Feind meines Freundes sein". Das sei aber nicht seine Philosophie, betonte der BDI-Präsident. "Und es widerspricht unserer europäischen Idee eines freien, regelbasierten Welthandels."

Die US-Regierung befürchtet wegen der engen Verbindungen Huaweis zur Regierung in Peking, die Mobilfunktechnik könnte zu Spionagezwecken verwendet werden und fordert deshalb einen Ausschluss vom 5G-Ausbau. Der chinesische Netzwerkausrüster hat diese Vorwürfe stets zurückgewiesen. Huawei hatte Apple im vergangenen Jahr von Platz 2 der weltgrößten Smartphone-Anbieter verdrängt.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Kunstmarkt: Familienangelegenheiten im Auktionshaus Lempertz - und was Unternehmer davon lernen können
09.05.2025

Lempertz in Köln ist das älteste Auktionshaus der Welt in Familienbesitz. Isabel Apiarius-Hanstein leitet es in sechster Generation. Erst...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
09.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie auf Rekordkurs nach starkem Quartalsgewinn – und nun?
09.05.2025

Die Commerzbank-Aktie hat zum Start in den Börsenhandel am Freitag zugelegt – und im Handelsverlauf ein neues Jahreshoch erreicht. Das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU schlägt zurück: Diese US-Produkte stehen nun im Visier von Brüssel
09.05.2025

Die Europäische Kommission hat eine umfassende Liste von US-Produkten veröffentlicht, auf die im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Daimler-Sparprogramm: Was plant Daimler Truck in Deutschland?
09.05.2025

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck strebt an, seine Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu erhöhen und hat sich mit dem...

DWN
Panorama
Panorama Endlos-Hitze droht im Sommer: Wetterextreme betreffen jüngere Generationen erheblich stärker
09.05.2025

Endlos-Hitze droht im Sommer - diese Schlagzeile geistert an diesem Freitag durch die Medien. Klar ist, dass die Folgen der globalen...

DWN
Technologie
Technologie Datenfalle USA: Warum viele Unternehmen in Gefahr sind - ohne es zu merken
09.05.2025

Viele Unternehmen übertragen täglich Daten in die USA – und merken nicht, dass sie damit in eine rechtliche Falle tappen könnten. Das...