Die Betreiber von Wasser-, Gas- oder Stromnetzen haben in den vergangenen Monaten mehr IT-Sicherheitsvorfälle gemeldet. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bestätigte kürzlich, dass sich die Vorfälle im zweiten Halbjahr 2018 bei der sogenannten kritischen Infrastruktur erhöht hätten. Allerdings seien dies nicht allein Hacker-Attacken gewesen, sondern auch Meldungen etwa aufgrund von technischen Fehlern.
Zudem habe sich die Zusammenarbeit mit den Unternehmen im Rahmen des IT-Sicherheitsgesetzes etabliert. Grundsätzlich sei das Sicherheitsniveau der Unternehmen der kritischen Infrastruktur zwar hoch, dies könne man aber für viele anderen Unternehmen noch nicht sagen.
Die Welt am Sonntag hatte berichtet, die Angriffe auf die Netze hätten eine "neue Qualität" erreicht. Allein in der zweiten Jahreshälfte habe das BSI von 157 Hackerangriffen auf Versorger kritischer Infrastruktur erfahren, im gesamten Jahr 2017 seien es lediglich 145 Angriffe gewesen. Dazu komme eine hohe Dunkelziffer. Den Sicherheitsbehörden zufolge hielten viele Versorger Cyberattacken geheim, weil sie Imageschäden vermuteten, berichtete die Zeitung.
Bei den Attacken geht es dem Bericht zufolge zudem nicht mehr darum, Geld zu erpressen, sondern um Sabotage - den Strom auszuschalten, die Wasserversorgung zu manipulieren oder die Kommunikation zu stören. Die Sicherheitsbehörden vermuteten, dass hinter solchen Angriffen häufig ausländische Nachrichtendienste steckten, hieß es in dem Bericht.