In der Debatte über den Umgang mit deutschen IS-Kämpfern und ihren Familien hat sich der CDU-Innenexperte Armin Schuster dafür ausgesprochen, Frauen und Kinder zuerst zurückkehren zu lassen. Er sehe es als "humanitäre Verpflichtung" an, Frauen und Kinder, "zuvorderst aufzunehmen und, wo nötig, psychologische Hilfestellung zu leisten", sagte Schuster der Saarbrücker Zeitung der Nachrichtenagentur Reuters zufolge. Dies gelte besonders, wenn diese nicht selbst gekämpft hätten.
In Syrien sind mehrere tausend ausländische Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) mit ihren Frauen und Kindern von den kurdischen Truppen festgenommen worden. US-Präsident Donald Trump hatte die Europäer am Sonntag aufgerufen, ihre Landsleute rasch zurückzuholen und ihnen den Prozess zu machen.
Die Bundesregierung befindet sich darüber mit den USA und europäischen Partnern wie Frankreich und Großbritannien im Gespräch, wie Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag sagte. Die IS-Anhänger haben demnach das Recht auf eine Rückkehr nach Deutschland, wenn sie deutsche Staatsbürger sind.
Schuster forderte, vor der Einreise von ehemaligen IS-Kämpfern deren Strafverfolgung sicherzustellen. Ansonsten wäre eine Wiedereinreise "unverantwortlich", sagte der CDU-Politiker.
Das Gefahrenpotential sei im Einzelfall durchaus hoch. "Wir haben es mit radikalisierten Menschen zu tun, deren Kriegserfahrungen nicht ohne psychologische Folgen bleiben können", warnte Schuster. "Deshalb ist Vorsicht angesagt."
Schuster hinterfragt offenbar aber nicht, ob nicht auch die Frauen und Kinder dieser IS-Kämpfer radikalisiert sein könnten.