Politik

Danske zieht sich wegen Geldwäsche-Skandal aus Estland zurück

Die in einen milliardenschweren Geldwäsche-Skandal verstrickte Danske Bank zieht sich aus dem Baltikum und Russland zurück.
19.02.2019 20:57
Lesezeit: 1 min

Der Schritt folgt einem entsprechenden Ultimatum der Finanzaufsicht Estlands, die dortige Filiale zu schließen, über die vor einigen Jahren rund 200 Milliarden Euro verdächtige Gelder geflossen waren, wie das Institut am Dienstag laut Reuters mitteilte. Die Aufseher hatten dem Geldhaus zuvor überraschend eine Frist von acht Monaten für diesen Schritt gegeben. Eigentlich hatte die Danske ihr Geschäft in Estland nur verkleinern wollen.

Hätte die Bank sich jedoch geweigert, der Aufforderung der estnischen "Finantsinspektsioon" Folge zu leisten, hätte ihr eine Strafe von bis zu zehn Prozent der Erlöse gedroht. Eine interne Untersuchung der Danske Bank hatte ergeben, dass der größte Teil der zwischen 2007 und 2015 über diese Niederlassung geflossenen Gelder womöglich Schwarzgeld war. Die Deutsche Bank war jahrelang als Korrespondenzbank für die Danske Bank tätig. Laut internen Untersuchungen des größten deutschen Geldhauses sind rund 150 Milliarden Euro über ihre Systeme gelaufen. Seit vergangener Woche beschäftigt sich auch ein von der deutschen Finanzaufsicht BaFin bei der Deutschen Bank installierter Sonderbeauftragter mit dem Fall.

Ebenfalls am Dienstag wurde bekannt, dass die in London ansässige europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA in dem Fall gegen die lokalen Aufsichtsbehörden in Dänemark und Estland ermittelt. Sie habe eine formelle Untersuchung darüber eingeleitet, ob die estnische Finantsinspektsioon und die dänische Finanstilsynet bei ihrem Umgang mit der dänischen Großbank EU-Recht gebrochen hätten, teilte die EBA mit. Die Untersuchung soll in zwei Monaten abgeschlossen sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bundesbank: Deutsche Exportwirtschaft verliert deutlich an globaler Stärke
14.07.2025

Die deutsche Exportwirtschaft steht laut einer aktuellen Analyse der Bundesbank zunehmend unter Druck. Branchen wie Maschinenbau, Chemie...

DWN
Immobilien
Immobilien Gebäudeenergiegesetz: Milliardenprojekt für 1,4 Billionen Euro – hohe Belastung, unklare Wirkung, politisches Chaos
14.07.2025

Die kommende Gebäudesanierung in Deutschland kostet laut Studie rund 1,4 Billionen Euro. Ziel ist eine Reduktion der CO₂-Emissionen im...

DWN
Politik
Politik EU plant 18. Sanktionspaket gegen Russland: Ölpreisobergrenze im Visier
14.07.2025

Die EU verschärft den Druck auf Moskau – mit einer neuen Preisgrenze für russisches Öl. Doch wirkt die Maßnahme überhaupt? Und was...

DWN
Technologie
Technologie Datenschutzstreit um DeepSeek: Deutschland will China-KI aus App-Stores verbannen
14.07.2025

Die chinesische KI-App DeepSeek steht in Deutschland unter Druck. Wegen schwerwiegender Datenschutzbedenken fordert die...

DWN
Finanzen
Finanzen S&P 500 unter Druck – Sommerkrise nicht ausgeschlossen
14.07.2025

Donald Trump droht mit neuen Zöllen, Analysten warnen vor einer Sommerkrise – und die Prognosen für den S&P 500 könnten nicht...

DWN
Politik
Politik Wenn der Staat lahmt: Warum die Demokratie leidet
14.07.2025

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warnt eindringlich vor den Folgen staatlicher Handlungsunfähigkeit. Ob kaputte Brücken,...

DWN
Politik
Politik Fluchtgrund Gewalt: Neue Angriffe in Syrien verstärken Ruf nach Schutz
14.07.2025

Trotz Versprechen auf nationale Einheit eskaliert in Syrien erneut die Gewalt. Im Süden des Landes kommt es zu schweren Zusammenstößen...

DWN
Finanzen
Finanzen Altersarmut nach 45 Beitragsjahren: Jeder Vierte bekommt weniger als 1300 Euro Rente
14.07.2025

Auch wer sein Leben lang gearbeitet hat, kann oft nicht von seiner Rente leben. Dabei gibt es enorme regionale Unterschiede und ein starkes...