Der Schritt folgt einem entsprechenden Ultimatum der Finanzaufsicht Estlands, die dortige Filiale zu schließen, über die vor einigen Jahren rund 200 Milliarden Euro verdächtige Gelder geflossen waren, wie das Institut am Dienstag laut Reuters mitteilte. Die Aufseher hatten dem Geldhaus zuvor überraschend eine Frist von acht Monaten für diesen Schritt gegeben. Eigentlich hatte die Danske ihr Geschäft in Estland nur verkleinern wollen.
Hätte die Bank sich jedoch geweigert, der Aufforderung der estnischen "Finantsinspektsioon" Folge zu leisten, hätte ihr eine Strafe von bis zu zehn Prozent der Erlöse gedroht. Eine interne Untersuchung der Danske Bank hatte ergeben, dass der größte Teil der zwischen 2007 und 2015 über diese Niederlassung geflossenen Gelder womöglich Schwarzgeld war. Die Deutsche Bank war jahrelang als Korrespondenzbank für die Danske Bank tätig. Laut internen Untersuchungen des größten deutschen Geldhauses sind rund 150 Milliarden Euro über ihre Systeme gelaufen. Seit vergangener Woche beschäftigt sich auch ein von der deutschen Finanzaufsicht BaFin bei der Deutschen Bank installierter Sonderbeauftragter mit dem Fall.
Ebenfalls am Dienstag wurde bekannt, dass die in London ansässige europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA in dem Fall gegen die lokalen Aufsichtsbehörden in Dänemark und Estland ermittelt. Sie habe eine formelle Untersuchung darüber eingeleitet, ob die estnische Finantsinspektsioon und die dänische Finanstilsynet bei ihrem Umgang mit der dänischen Großbank EU-Recht gebrochen hätten, teilte die EBA mit. Die Untersuchung soll in zwei Monaten abgeschlossen sein.