Gemischtes

Daimler-Chef Zetsche: „Ohne Wandel sind wir erledigt“

Lesezeit: 1 min
10.03.2019 17:34
Der Daimler-Vorstandsvorsitzende Dieter Zetsche ist überzeugt, dass in der digitalen Welt die Zukunft für den deutschen Autobauer liegt.
Daimler-Chef Zetsche: „Ohne Wandel sind wir erledigt“

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Daimler-Chef Dieter Zetsche hat sein Unternehmen und die Automobilbranche insgesamt aufgefordert, sich den Auswirkungen des technischen Wandels zu stellen. „Es ist kein Naturgesetz, dass Daimler ewig besteht“, sagte Zetsche am Montagabend auf der Mobilfunkmesse MWC in Barcelona. Deshalb müsse sich das Unternehmen verändern. Die Automobilindustrie befinde sich immer noch im Wandel, da Konnektivität, das autonome Fahren, der Vormarsch der Elektromotoren und das Wachstum von Mobilitäts-Sharing-Plattformen das Geschäft der Branche neu definieren würden.

Es ist kein Zufall, dass Zetsche auf der Mobilfunkmesse ist. In der jüngsten Vergangenheit haben die Autobauer weltweit verstärkt in neue Technologien und intelligente Fahrzeugassistenten investiert. Daraus ergeben sich jedoch auch schwerwiegende Probleme für den persönlichen Datenschutz des Fahrers.

Zetsche trat zusammen mit Microsoft-Chef Satya Nadella auf. Zuvor hatten beide Unternehmen eine Zusammenarbeit bei IT-Diensten in der Cloud vereinbart. Zetsche sagte: „Wir wissen, dass diese Branche in zehn Jahren völlig anders sein wird.“ Daimler werde es zum Teil mit den aktuellen Wettbewerbern zu tun haben. „Und wir werden eine Reihe völlig neuer Wettbewerber haben. Wenn wir weiterhin nur das tun, was wir so gut gemacht haben, sind wir erledigt“, sagte er.

Der Daimler-Chef verwies darauf, wie sehr sich das Geschäft verändere, wenn ein Unternehmen mehrere Rollen in der Wertschöpfungskette erfülle. „In dieser Welt verschwimmen diese Grenzen. Sie sind Lieferant und Kunde. Und Sie sind Konkurrent und Kooperationspartner in einem“.

Früher sei es besonders wichtig gewesen, die Konstruktionsabteilung so abzuschotten, dass niemand etwas kopieren konnte. „Wenn wir heute über diese Systeme sprechen, sind wir überzeugt, dass wir es mit Open Source machen müssen, denn wir brauchen die Fähigkeiten der gesamten Community“, sagte Zetsche.

Der englische Begriff Open Source, der übersetzt „freie Quelle“ bedeutet, bezeichnet ein Konzept, nach welchem Software mit dem Quellcode ausgeliefert wird. So kann jeder den Programmcode einsehen und diesen verändern sowie nutzen.

Offen bleibt, warum ein Unternehmen alle seine Informationen freiwillig mit anderen teilen sollte, da die zunehmende Vernetzung – beispielsweise in der von Daimler angestrebten Cloud mit Microsoft – die Abschöpfung sensibler Daten extrem erleichtert.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen IWF-Chefin: Bankenturbulenzen gefährden globale Finanzstabilität

IWF Direktorin Kristalina Georgieva macht drastische Äußerungen in Bezug auf die Weltwirtschaft. Auch die EZB warnt in einem Interview...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende nein danke: Globale Nachfrage nach Tankschiffen steigt massiv an

In Europa werden die Raffinerien geschlossen. Doch in Asien und Arabien steigert man die Produktion massiv. In der Folge braucht die Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kartell-Risiken: Münchener Rück tritt aus Klima-Allianz aus

Die Münchener Rück steigt aus der Klima-Allianz "Net-Zero Insurance Alliance" großer Versicherer und Rückversicherer aus. Hintergrund...

DWN
Deutschland
Deutschland Riesiger Anteil der deutschen Einkommen fließt in die Miete

Die Deutschen arbeiten zum großen Teil, um ihre Miete zahlen zu können. Vor allem die Haushalte, die gerade erst eingezogen sind, haben...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Vermögen: „Deutschland könnte mehr Ungleichheit vertragen“

Medien, Gewerkschaften und Politiker prangern die hohe Vermögenskonzentration in Deutschland an. Doch ist Ungleichheit tatsächlich...

DWN
Deutschland
Deutschland Einzelhandel meldet überraschend sinkenden Konsum

Der deutsche Einzelhandel verzeichnet überraschend einen sinkenden Umsatz. Die potentiellen Kunden halten ihr Geld weiter zusammen, und...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutschland-Ticket kann ab Montag gekauft werden

Das Deutschland-Ticket kann ab Montag verkauft werden. Es soll digital eingesetzt werden. Beim Preis von zunächst 49 Euro muss es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Sturz von Credit Suisse zwingt UBS-Chef zum Rücktritt

Nachdem die UBS ihren Rivalen Credit Suisse geschluckt hat, holt sie ihren alten Chef Sergio Ermotti zurück. Der bisherige UBS-Chef Ralph...