Finanzen

Wie der Mond über Gewinne und Verluste am Finanzmarkt entscheidet

Lesezeit: 1 min
16.03.2019 17:29
Die Gewinne und Verluste an den weltweiten Börsen zeigen einen starken statistischen Zusammenhang mit dem Mondzyklus.
Wie der Mond über Gewinne und Verluste am Finanzmarkt entscheidet
Mondzyklus: Alle G7-Staaten zeigen stärkere Renditen in den zwei Wochen um den Neumond. (Grafik: Dichev und Janes)
Foto: owner

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Gewinne und Verluste der Börsen in der ganzen Welt hängen offenbar mit dem Mondzyklus zusammen. In den 14 oder 15 Kalendertagen um einen Neumond steigen die Märkte um einige Prozentpunkte schneller schneller als in den Tagen um den Vollmond.

Die Beweise für den Zusammenhang zwischen Neumond und höheren Profiten nehmen zu. Ilia Dichev von der Emory University und Troy Janes von Purdue haben den Mondeffekt an den Aktienmärkten von 25 verschiedenen Ländern einschließlich der USA gemessen.

Die Forscher analysierten neben anderen Indizes den Dow Jones und den S&P 500. "Die annualisierte Differenz zwischen Neumond- und Vollmond-Renditen liegt zwischen 5 und 8 Prozent", schreiben sie in einer älteren Studie.

Außerhalb der USA waren die Profitunterschiede zwischen Neumond und Vollmond noch stärker. Aufs Jahr gerechnet waren es zwischen 7 und 10 Prozent. Interessanterweise fanden die Forscher keine Auswirkungen des Mondes auf Handelsvolumen und Volatilität.

Auch Christos Floros und Yong Tan, beide von der University of Portsmouth, untersuchten 59 internationale Aktienmärkte. In ihrer Studie fanden sie bei 14 von ihnen signifikante Auswirkungen auf den Neumond oder den Vollmond.

In einer weiteren Studie analysierten Kathy Yuan, Lu Zheng und Qiaoqiao Zhu die Aktienmärkte von 48 Ländern. Sie fanden, dass der Mondeffekt unabhängig vom Januar-Effekt, dem Wochentag-Effekt, dem Kalendermonat-Effekt und dem Feiertagseffekt ist.

Die Forscher konstruierten ein gleichgewichtiges Portfolio und ein wertegewichtetes Portfolio. Die Rendite während die Neumondperiode lag annualisiert um 3 bis 5 Prozent höher als während der Vollmondperiode.

Doch nur weil der Mondindikator statistisch signifikant ist, bedeutet das nicht, dass man ihn im Trading profitabel einsetzen kann, warnt MarketWatch. Zwar könnte ma zu Beginn jeder zweiwöchigen Neumondperiode Aktien kaufen und am Ende wieder verkaufen.

Doch diese Mondstrategie würde über das Jahr 26 Handelsaktionen mit sich bringen. Deren Transaktionskosten könnten einen erheblichen Teil der statistisch zu erwartenden Gewinne zunichte machen.

Zudem gibt es keine Garantie dafür, dass der Mondzyklus und die Kurse auch künftig zusammenhängen. Der Mondindikator kann jederzeit wieder aufhören funktionieren, und im schlimmsten Fall könnte er sich sogar umkehren.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...