Politik

Roboterbauer Kuka streicht hunderte Stellen in Augsburg

Lesezeit: 1 min
28.03.2019 11:47
Der Roboterbauer Kuka wird in Augsburg rund 350 Stellen streichen.
Roboterbauer Kuka streicht hunderte Stellen in Augsburg

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Roboterbauer Kuka will an seinem Unternehmenssitz fast ein Zehntel der Stellen streichen. Wie die Firma am Donnerstag ankündigte, sollen in diesem Jahr 350 Vollzeitstellen in Augsburg wegfallen. Bislang hat Kuka in der schwäbischen Stadt rund 4000 Mitarbeiter, weltweit sind mehr als 14 000 Menschen in dem Technologiekonzern beschäftigt.

Bis 2021 will Kuka 300 Millionen Euro sparen. Das Kostensenkungsprogramm hatte Vorstandschef Peter Mohnen bereits im Januar angekündigt. Eine konkrete Zahl von zu streichenden Jobs wurde damals aber noch nicht genannt. Den Stellenabbau will er möglichst sozialverträglich gestalten. So gebe es einen Einstellungsstopp, befristete Stellen oder Mitarbeiter in der Probezeit würden besonders geprüft. Betriebsbedingte Kündigungen soll es nur in Ausnahmefällen geben, sagte Mohnen.

Die Ziele für das vergangene Jahr hatte Kuka mehrfach reduziert, letztlich schrumpfte der Umsatz um fast 7 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Die Auftragseingänge reduzierten sich sogar um mehr als 8 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte 2018 mit 34,3 Millionen Euro auf ein Drittel des Vorjahreswertes. "Das Ergebnis des vergangenen Jahres ist nicht zufriedenstellend", sagte Mohnen.

Für das laufende Geschäftsjahr peilt Kuka einen Umsatz von rund 3,3 Milliarden Euro sowie ein Ebit-Ergebnis von 115 Millionen Euro an. Die noch nicht bezifferten Kosten für das Sparprogramm könnten das Ergebnis allerdings noch belasten.

Kuka gehört mehrheitlich dem chinesischen Midea-Konzern. Ende des vergangenen Jahres kam es zum Bruch zwischen dem langjährigen Kuka-Chef Till Reuter und den Verantwortlichen des Investors aus Fernost. Der Vertrag mit Reuter wurde im Dezember gelöst, seitdem ist der bisherige Finanzvorstand Mohnen Vorsitzender des zweiköpfigen Vorstands. Zum Finanzvorstand wurde Andreas Pabst bestellt. Ob beide dauerhaft die Vorstandsposten behalten, ist bislang aber noch offen. Derzeit sind sie noch Interims-Vorstände.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Konfliktlösung ohne Gericht: Verbraucherschlichtung als Chance für Ihr Business
27.04.2024

Verabschieden Sie sich von langwierigen Gerichtsverfahren! Mit dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) senken Sie Ihre Kosten,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Krieg in der Ukraine: So ist die Lage
27.04.2024

Wegen Waffenknappheit setzt der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskyj, auf Ausbau der heimischen Rüstungsindustrie, um sein Land...

DWN
Finanzen
Finanzen Hohes Shiller-KGV: Sind die Aktienmärkte überbewertet?
27.04.2024

Bestimmte Welt-Aktienmärkte sind derzeit sehr teuer. Diese sind auch in Indizes wie dem MSCI World hoch gewichtet. Manche Experten sehen...

DWN
Finanzen
Finanzen EM 2024 Ticketpreise explodieren: Die Hintergründe
27.04.2024

Fußball-Enthusiasten haben Grund zur Freude: Es besteht immer noch die Chance, Tickets für die EM 2024 zu erwerben. Allerdings handelt es...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Deutschland als Unternehmensstandort: Zwischen Herausforderungen und Chancen
27.04.2024

Trotz seines Rufes als europäischer Wirtschaftsmotor kämpft Deutschland mit einer Vielzahl von Standortnachteilen. Der Staat muss...

DWN
Immobilien
Immobilien Deutschlands herrenlose Häuser: Eine Chance für den Markt?
27.04.2024

Herrenlose Immobilien - ein kurioses Phänomen in Deutschland. Es handelt sich hier um Gebäude oder Grundstücke, die keinen...

DWN
Finanzen
Finanzen Reich werden an der Börse: Ist das realistisch?
27.04.2024

Viele Anleger wollen an der Börse vermögend werden. Doch ist das wahrscheinlich - oder wie wird man tatsächlich reich?

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...