Prestigeauftrag für Siemens: Der Industriekonzern soll mit seiner "Digitalen Fabrik" die 122 Volkswagen-Werke miteinander vernetzen und damit die technische Grundlage für die geplanten Produktivitätsfortschritte schaffen. Siemens liefert damit praktisch das technologische Rückgrat für die "Volkswagen Industrial Cloud", die der Wolfsburger Autobauer zusammen mit dem US-Technologieriesen Amazon vorgestellt hatte. Zum Volumen des Auftrags wollte sich Siemens am Freitag nicht äußern. "Mit Siemens gewinnen wir einen starken Partner mit herausragender Digitalisierungs- und Industrie-Expertise", sagte VW-Produktionsvorstand Oliver Blume.
In der "Datenwolke" (Cloud) sollen künftig die Daten aller Maschinen, Anlagen und Systeme aus allen VW-Fabriken weltweit zusammenlaufen. Bei der Analyse und Aufbereitung der Daten kommen die Siemens-Produktionssoftware "Mindsphere" und andere Automatisierungs-Plattformen zum Einsatz. Über sie sollen nicht nur Maschinen und Anlagen direkt vernetzt werden, sie soll etwa auch erkennen, wann eine Anlage verschleißt oder gewartet werden muss. Das soll die Ausfallzeiten reduzieren. "Dadurch lassen sich Effizienz und Flexibilität in der Produktion sowie die Produktqualität weiter steigern", sagte Siemens-Vorstand Klaus Helmrich. Siemens und Volkswagen wollen gemeinsam mit den Anlagenbauern auch neue Funktionen für die Cloud entwickeln.
Volkswagen will langfristig auch seine gut 1500 Lieferanten und Partnerfirmen mit über 30.000 Standorten in die "Industrie-Cloud" integrieren. Die Plattform soll später auch für andere Autobauer zugänglich werden. So entstehe eine stetig wachsende, weltweite industrielle Plattform.