Die Bundesregierung geht einem Medienbericht zufolge für diese Jahr nur noch von einem Wachstum von 0,5 Prozent aus. Damit halbiere sich die Prognose erneut, berichtete Spiegel am Donnerstagabend auf seiner Internetseite. Offiziell angekündigt werden soll die neue Schätzung am Mittwoch. Bis dahin könnten sich die Zahlen noch marginal ändern. Erst im Januar senkte die Bundesregierung ihre Prognose für 2019 auf 1,0 Prozent von 1,8 Prozent.
Hintergrund für die Abkühlung der Konjunktur ist vor allem die Exportschwäche der deutschen Industrie. Zuletzt senkten die führenden Wirtschaftsinstitute ihre Wachstumsprognose für das Bruttoinlandsprodukt für dieses Jahr auf 0,8 Prozent. Die Gemeinschaftsdiagnose dient der Bundesregierung als Basis für ihre eigenen Prognosen.
Die Industriebetriebe im Euro-Raum haben ihre Produktion im Februar indes leicht gedrosselt. Sie stellten 0,2 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen rechneten mit einem Rückgang um 0,6 Prozent. Im Januar hatten die Betriebe nach revidierten Daten die Fertigung um 1,9 Prozent hochgefahren.
In Deutschland als größter Volkswirtschaft der Euro-Zone sank die Produktion im Februar um 0,4 Prozent. In Frankreich ging es dagegen mit 0,4 Prozent bergauf und in Italien erhöhte sich der Ausstoß sogar um 0,8 Prozent.
Die Konjunktur in der Euro-Zone wird laut Vorhersage des Ifo-Instituts und weiterer europäischer Forscher nach einem schwachen Start ins Jahr nur wenig mehr Fahrt aufnehmen. Das Wirtschaftswachstum für das erste Quartal veranschlagen die Münchner Experten in einer gemeinsamen Prognose mit den Instituten KOF aus Zürich und Istat aus Rom auf 0,2 Prozent. In den folgenden Quartalen soll der Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt mit 0,3 Prozent nur wenig höher ausfallen.