Finanzen

Japans größte Bank investiert in Blockchain-Analyse

Japans größte Bank hat in das Unternehmen Chainalysis investiert, deren Geschäft die Identifizierung von Beteiligten an Blockchain-Transaktionen ist.
02.05.2019 09:22
Lesezeit: 1 min

Der japanische Finanzkonzern Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG) und das kalifornische Wagniskapital-Unternehmen Sozo Ventures haben 6 Millionen Dollar in Chainalysis investiert.

Das in New York ansässige Unternehmen führt Blockchain-Analysen durch, um die Beteiligten an Transaktionen mit Kryptowährungen wie Bitcoin zu ermitteln. Chainalysis will damit seine Expansion in Asien weiter vorantreiben.

"Wir planen, im nächsten Jahr ein Büro in Japan zu eröffnen, aber wir haben noch keinen konkreten Zeitplan", zitiert Reuters den Vorstandsvorsitzende von Chainanalysis, Michael Gronager.

Die Blockchain-Analysen von Chainalysis unterstützen Strafverfolgungsbehörden, Aufsichtsbehörden und Unternehmen, einschließlich Banken, bei der Verfolgung von Transaktionen mit Kryptowährungen, um illegale Aktivitäten aufzuspüren.

Zwar haben große Banken bisher kaum selbst in Kryptowährungen investiert. Sie bieten jedoch Blockchain-Unternehmen Bankdienstleistungen an und müssen in diesem Zusammenhang gesetzlich vorgeschriebene Kontrollen der Kundenströme durchführen.

"Die Compliance-Technologie von Chainalysis ist wichtig, um die Erkenntnisse und Anti-Geldwäsche-Maßnahmen bereitzustellen, welche die Banken benötigen, um Compliance-Rahmenbedingungen der nächsten Generation zu schaffen", sagte Nobutake Suzuki, Präsident und Chief Executive des Wagniskapital-Armes von MUFG, der die Investition durchführte.

Chainalysis ist letztes Jahr im asiatisch-pazifischen Raum stark gewachsen und hat dort die Anzahl seiner Kunden eigenen Angaben zufolge mehr als verdoppelt. Der vertraglich vereinbarte Umsatz mit Kunden in der Region sei um mehr als das 16-Fache gestiegen.

Koichiro Nakamura, ein Geschäftsführer des kalifornischen Wagniskapital-Unternehmens Sozo Ventures, sagte, dass seine Firma in Chainalysis investiert habe, um deren Dienstleistungen Banken und anderen großen Finanzunternehmen anzubieten. "Das ist ein sehr interessanter und potenziell riesiger Markt", sagte Nakamura laut Reuters.

Vor MUFG und Sozo Ventures hatten zuvor bereits die Risikokapitalfirmen Accel Partners und Benchmark Capital zusammen 30 Millionen Dollar in Chainalysis investiert.

Chainalysis wurde im Jahr 2014 gegründet und hat unter anderem die Ermittlungen im Fall Mt. Gox unterstützt, um die verlorenen beziehungsweise entwendeten Bitcoin der bankrotten Bitcoin-Börse wieder zu finden.

MUFG ist das größte Finanzunternehmen Japans und die fünftgrößte Bank der Welt. Anfang April berichtete Cointelegraph Japan, dass MUFG noch dieses Jahr seine eigene Kryptowährung "MUFG Coin" starten wird.

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