Der künftige Daimler-Konzernchef Ola Källenius führt sich laut einem Pressebericht womöglich mit einem massiven Sparprogramm bei dem Autobauer ein. Dabei könnten auch tausende Stellen auf dem Spiel stehen, schreibt das Manager Magazin am Donnerstag ohne eine genauere Angabe von Quellen.
Priorität für Källenius sei es aktuell, "die Kennzahlen zu retten", heißt es unter Berufung auf einen der "Konzernmächtigen". Källenius wolle zudem den CO2-Ausstoß des Unternehmens bis spätestens 2040 zudem komplett herunterfahren. Das soll dem Bericht zufolge sowohl für die neu verkauften Autos, die Produktion und möglichst auch für die Zulieferer gelten. Das wäre zehn Jahre früher als es das Pariser Klimaschutzabkommen vorsieht.
Sechs Milliarden Euro zusätzlich sollen bei Mercedes geholt werden bis 2021, zwei Milliarden bei den Trucks gespart werden, heißt es in dem Bericht. Daimler habe vor allem wegen der härteren Abgasregeln die Entwicklungsausgaben in den vergangenen vier Jahren um gut 60 Prozent erhöht, heißt es in dem Bericht. Daher werde Källenius sanieren müssen und Jobs abbauen, "vielleicht 10.000" von 298.700, schreibt das Magazin. Daimler wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.
Stellenstreichungen sind bei Daimler in den nächsten Jahren allerdings nur durch Vorruhestandsregelungen möglich oder dadurch, dass freiwerdende Stellen nicht wieder besetzt werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2020 ausgeschlossen, mit dem angekündigten Konzernumbau gilt eine Beschäftigungssicherung sogar bis Ende 2029.
Dem Bericht zufolge will Källenius, der Dieter Zetsche auf der Hauptversammlung im Mai als Konzernschef beerben soll, zudem die Zusammenarbeit mit Renault-Nissan beenden. Seit der Untersuchungshaft von Ex-Chef Carlos Ghosn liefen fast alle gemeinsamen Geschäfte mit der französisch-japanischen Allianz schlecht, im Aufsichtsrat wachse deshalb der Unmut. Källenius werde die Zusammenarbeit allerdings nicht abrupt beenden, sondern sanft auslaufen lassen.
Nach dem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr hatte Daimler unlängst bereits "Gegenmaßnahmen" angekündigt. An Details für mögliche Kostensenkungen wurde da noch gearbeitet. Die Zahlen für das erste Quartal 2019 wollen die Stuttgarter am 26. April veröffentlichen.