Während die OECD vor sozialen Unruhen in Folge der Eurokrise und der damit eingeschlagenen Sparpolitik warnt, hebt Finanzminister Schäuble die positiven Aspekte der Krise hervor. Europa und die EU stehen „sehr viel besser da“, als noch vor wenigen Jahren, so Schäuble. Schließlich seien „Europa und der Euro sind in letzter Zeit maßgeblich stabilisiert worden“, sagte Wolfgang Schäuble der Montagsausgabe der Saarbrücker Zeitung. In jedem Fall arbeitet die Krise im Moment für Schäubles ganz eigenen EU-Plan (hier).
In wenigen Jahren werde man rückblickend feststellen, „dass diese Krise der Ausgangspunkt für eine Stärkung Europas war und dass Europa in der Krise sehr viel stärker zusammengewachsen und -gerückt ist“, ergänzt Schäuble. Wichtig sei nun die bessere Legitimierung der europäischen Institutionen. Die Wahl der Kommissionspräsidenten durch die Bevölkerung Europas wäre ein echter wichtiger Schritt. So könnte die europäische Diskussion auf eine neue Ebene gehoben werden. „Europa hat seine beste Zeit noch vor sich.“
Wie stark Europa dank der Krise zusammengewachsen ist, zeigte sich zuletzt an den immer wieder bei Protesten auftauchenden Anfeindungen gegenüber der deutschen Politik. Deutschland wird teilweise in der Peripherie der EU als ungewollter Lehrmeister und Besatzer empfunden (hier). Und das EU-Parlament scheint in genau dieselbe Kerbe schlagen zu wollen, wenn man sich die aktuelle PR-Kampagne des Parlament ansieht.