Deutschland

Nach geplatzter Fusion: Thyssenkrupp kündigt massiven Stellen-Abbau an

Gerade erst freuten sich die Mitarbeiter von Thyssenkrupp über die nicht zustande gekommene Fusion mit dem indischen Stahlriesen "Tata Steel". Doch jetzt macht sich bei der Belegschaft Entsetzen breit: Vorstands-Chef Guido Kerkhoff kündigt Stellenstreichungen an - und Personal-Chef Oliver Burkhard spricht schon von betriebsbedingten Kündigungen.
10.05.2019 15:11
Lesezeit: 1 min

Der Industriekonzern Thyssenkrupp will nach der geplatzten Stahlfusion mit dem indischen Konkurrenten „Tata Steel“ in den kommenden drei Jahren 6.000 Stellen abbauen. Davon entfallen etwa 4.000 Stellen auf Deutschland, so Vorstandschef Guido Kerkhoff. Betriebsbedingte Kündigungen könnten bei einem Abbauprogramm dieser Größenordnung nicht ausgeschlossen werden, ergänzte Personalvorstand Oliver Burkhard. In der Gesamtzahl seien 2.000 Stellen enthalten, die auch bei der Stahlfusion mit Tata gestrichen werden sollten. «Es ist ein recht tiefgreifender Einschnitt», sagte Burkhard.

[newsletter-signup-telegram]

Für die rund 27.000 Stahlarbeiter von Thyssenkrupp sei das Veto der EU-Kommission «ein harter Schlag», sagte Kerkhoff. Ihnen hätten die Fusion mit Tata «eine Zukunftsperspektive gegeben». Die IG Metall hatte eine Beschäftigungsgarantie bis zum 30. September 2026 sowie eine langfristige Standortsicherung erreicht. Dieser Tarifvertrag werde jetzt nicht in Kraft treten, sagte Burkhard.

Thyssenkrupp hatte zuvor mitgeteilt, dass die seit mehr als einem Jahr angestrebte Stahlfusion mit Tata Steel voraussichtlich nicht zustande kommen werde. Man erwarte, dass die EU-Kommission die Fusion untersage. Durch den Zusammenschluss wäre Europas zweitgrößter Stahlkonzern mit rund 48.000 Mitarbeitern und Werken in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden entstehen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Panorama
Panorama Sommerferien 2025: Wer früher startet, erlebt mehr Sonne – wer später reist, profitiert anders
02.08.2025

Sommerferien sind heiß ersehnt – doch wann ist der beste Zeitpunkt für den Urlaub? Früh oder spät starten, Sonne oder Schnäppchen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Lebensversicherung verkaufen: Wie Sie die Lebensversicherung zu Geld machen können
02.08.2025

Bei einem Verkauf der Lebensversicherung erhält man in aller Regel mehr Geld als bei einer Kündigung des Vertrags. Während der...

DWN
Technologie
Technologie LinkedIn ist das professionelle soziale Netzwerk: Doch etwas ist im Wandel
02.08.2025

LinkedIn galt lange als letzte seriöse Bastion im Netz – ein Ort für Karrieren, Netzwerkpflege und Fachlichkeit. Doch jetzt häufen...

DWN
Finanzen
Finanzen Warum nur 1 von 25 Aktien echten Wohlstand schafft
02.08.2025

Nur vier Prozent der Aktien schaffen es, den Markt nachhaltig zu schlagen – der Rest vernichtet langfristig Vermögen. Was Anleger jetzt...

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien-Crowdfunding-Falle: Anleger warnt vor Reinvest24
02.08.2025

Ein Investor schlägt Alarm: Zinsen bleiben aus, Geld verschwindet, Auskünfte gibt es keine. Der Fall der Plattform Reinvest24 zeigt, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fahrermangel in Europa: Fast die Hälfte der europäischen Lkw-Fahrer steht kurz vor der Pensionierung
02.08.2025

Europa droht eine stille Krise, die alle trifft: Hunderttausende Lkw-Fahrer gehen bald in Rente – doch kaum jemand will nachrücken....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chef des Superfonds Eifo zur chinesischen Windkraft-Offensive: „Ich bin besorgt“
02.08.2025

Chinas Windkraftkonzerne drängen mit Macht auf globale Märkte – und bedrohen nun auch Europas Energiewende. In Lateinamerika, Afrika...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gefahr für Trumps Zollpolitik: Klagen eingereicht – entscheidender Prozess hat begonnen
01.08.2025

Trumps Zollpolitik steht vor dem juristischen Kollaps: Fünf US-Firmen und zwölf Bundesstaaten klagen gegen die Sondervollmacht, auf deren...