Politik

Türkei: Staatsbanken stützen Unternehmen mit Milliarden-Darlehen

Lesezeit: 1 min
23.05.2019 16:04
Die türkische Regierung legt ihr zweite Notkredit-Paket im laufenden Jahr auf.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Türkische Staatsbanken greifen den unter der schwachen Landeswährung Lira leidenden Importeuren mit einem Hilfspaket unter die Arme. Die drei großen Geldhäuser stellen bis Jahresende insgesamt 30 Milliarden Lira (rund 4,4 Milliarden Euro) zur Verfügung, wie Finanzminister Berat Albayrak am Donnerstag ankündigte. Es ist bereits das zweite Paket: Ein erstes wurde im April für Energieunternehmen angekündigt.

"Importabhängige Branchen sowie Sektoren, die zur Beschäftigung beitragen und ein hohes Handelsdefizit aufweisen, werden durch das Finanzierungspaket unterstützt", sagte Albayrak bei einer Präsentation in Istanbul. Geholfen werden soll damit beispielsweise den Maschinenbauern. Das Paket sieht Darlehen mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren ohne Tilgung sowie Kredite mit bis zu zehn Jahren Laufzeit vor.

[newsletter-signup-telegram]

Die jahrelang boomende Wirtschaft hat viele Firmen dazu verleitet, Geld in fremden Währungen aufzunehmen. Durch die drastische Abwertung der Lira - die 2018 zeitweise fast die Hälfte ihres Wertes zum Dollar einbüßte - wird es für sie nun sehr teuer, die Forderungen zu erfüllen. Von den 400 Milliarden Dollar an Krediten im türkischen Bankensektor konnten bis März nur 16 Milliarden Dollar umstrukturiert werden.

Der Türkei droht der Industriestaaten-Organisation OECD zufolge 2019 ein noch tieferer Konjunktureinbruch als zunächst gedacht. Die Wirtschaftsleistung werde wohl um 2,6 Prozent schrumpfen, sagen die OECD-Experten voraus. Bislang hatten sie nur ein Minus von 1,8 Prozent veranschlagt. Ein Grund sei die Verunsicherung der Investoren nach den Kommunalwahlen, die auch die Wachstumsaussichten für 2020 beeinträchtigten.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in den USA zieht im Dezember an - Dax springt auf Rekordwert
15.01.2025

Im Dezember 2025 stiegen die US-Verbraucherpreise um 2,9 Prozent. Die Kerninflation fiel dagegen leicht, wie das US-Arbeitsministerium...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Diesel-Spritkosten schnellen nach oben - und könnten wegen Ölpreis weiter steigen
15.01.2025

In Deutschland steigen die Spritkosten. Vor allem der Liter Diesel hat sich in den letzten fünf Wochen stark verteuert. Als Ursachen macht...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Steigende Kaufkraft in Deutschland 2025: Studie sieht große regionale Unterschiede
15.01.2025

Trotz der wirtschaftlich schwierigen Lage soll die Kaufkraft der Deutsche laut einer Studie 2025 leicht steigen. Vor allem höhere Löhne...

DWN
Politik
Politik Kalifornien untersagt Immobilienspekulation in Brandgebieten
15.01.2025

Kalifornien verbietet Immobilienspekulation in Brandgebieten. Gouverneur Newsom will Angebote unter Marktwert für drei Monate untersagen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unmotivierte Arbeitnehmer: Nur 48 Prozent der Deutschen geben am Arbeitsplatz ihr Bestes
15.01.2025

Nicht nur die Wirtschaft schwächelt in Deutschland, auch die Arbeitsmoral der Arbeitnehmer. Ein weltweiter Vergleich zeigt: Nicht einmal...

DWN
Politik
Politik EPA: Elektronische Patientenakte kommt - Lauterbach betont Sicherheit der E-Patientenakte
15.01.2025

Die EPA (Elektronische Patientenakte) wird in Arztpraxen eingeführt - zunächst nur in Testregionen, später bundesweit....

DWN
Finanzen
Finanzen Aktionäre in Deutschland: Weniger Deutsche investieren ihr Geld an der Börse
15.01.2025

Die Zahl der Aktionäre in Deutschland ist erneut rückläufig: Zum zweiten Mal in Folge sank die Anzahl, liegt aber weiterhin über der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession: Deutschlands Wirtschaft 2024 erneut geschrumpft
15.01.2025

Unsichere Konsumenten, schwächelnde Industrie und sinkende Exporte: Die Rezession setzt Deutschland weiter zu. Auch 2025 stehen die...