Finanzen

Facebook plant Einführung des "GlobalCoin" im Jahr 2020

Lesezeit: 1 min
25.05.2019 06:53
Facebook will seine Kryptowährung GlobalCoin bereits Anfang 2020 auf den Markt bringen. Doch noch ist nicht sicher, ob die US-Behörden grünes Licht geben werden.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Facebook plant die Einführung einer eigenen Kryptowährung, die intern als GlobalCoin bezeichnet wird. Bis zum ersten Quartal 2020 soll das globale Zahlungssystem in rund einem Dutzend Ländern im Einsatz sein, berichtet die BBC.

Der Social-Media-Riese wird seine Pläne im Sommer voraussichtlich detaillierter vorstellen. Im April traf sich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg mit dem Chef der britischen Zentralbank, Mark Carney, um über die Einführung zu diskutieren.

Facebook hat auch beim US-Finanzministerium operative und regulatorische Ratschläge eingeholt. Zudem spricht Facebook mit Bargeldtransfer-Firmen wie Western Union, um auch Menschen ohne Bankkonto einfaches Überweisen zu ermöglichen.

Was soll GlobalCoin von Facebook den Nutzern bieten

Der Facebook-Konzern, dem auch WhatsApp und Instagram gehören, will den Nutzern eine digitale Währung bieten, mit der erschwingliche und sichere globale Zahlungen möglich sind.

Facebooks Pläne mit dem internen Spitznamen "Project Libra" wurden erstmals im Dezember letzten Jahres veröffentlicht. In diesem Zusammenhang hat Facebook Anfang Mai in Genf das Unternehmen Libra Networks registriert.

Kryptowährungen bieten nicht nur das Potential, globale Zahlungen billiger zu machen. Außerdem senken sie das nicht unerhebliche Risiko von Kreditkartenbetrug und können unter Umständen die Privatsphäre der Nutzer besser schützen.

Doch Facebook ist in den letzten Jahren wegen seines Umgangs mit den Daten seiner Nutzer immer wieder in die Kritik geraten. Daher werden die Regulierungsbehörden den Start des GlobalCoin wahrscheinlich genauestens prüfen.

Am 9. Mai schickten US-Senatoren bereits einen offenen Brief an Mark Zuckerberg und sein Unternehmen, in dem sie unter anderem nach den Auswirkungen der geplanten Währung im Hinblick auf den Datenschutz fragten.

Wahrscheinlich werden Facebook und seine Partner den GlobalCoin an einen Korb von Fiat-Währungen wie den US-Dollar, den Euro und den japanischen Yen koppeln. Auf diese Weise verhindern sie starke Preisschwankungen der Münze.

Das Unternehmen wird in den Ländern, wo es den GlobalCoin starten möchte, eine Vielzahl von Vorschriften einhalten müssen. Doch Indien, das Facebook Berichten zufolge ins Visier genommen hat, ist kürzlich hart gegen digitale Währungen vorgegangen.

Laut dem BBC-Bericht befindet sich Facebook noch in der Anfangsphase und sucht den Kontakt zu Regierungen, Zentralbanken und Aufsichtsbehörden. Insider sagen, dass die Einführung des GlobalCoin bis Anfang nächsten Jahres ehrgeizig ist.

Laut Garrick Hileman, einem Forscher an der London School of Economics, könnte das GlobalCoin-Projekt eines der bedeutendsten Ereignisse in der kurzen Geschichte der Kryptowährungen sein.

Der Forscher schätzt, dass heute rund 30 Millionen Menschen weltweit Kryptowährungen verwenden. Die Zahl der monatlichen Nutzer von Facebook liegt hingegen bei 2,4 Milliarden, ist also etwa 80 Mal so hoch.

Mehr Krypto-Themen finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...