„Es ist am wichtigsten, dass Europa bemerkt, dass dieses Euro-Projekt mehr als nur eine Währung umfasst“, sagte Barack Obama im Anschluss an den NATO-Gipfel am Montagabend. Es bedürfe einer „effektiveren Koordinierung“ bei der Steuer- und Wachstumspolitik. „Kraftvolles Handeln ist ein besseres Herangehen als mit kleinen Häppchen", fügte er hinzu. Die Europäer müssten zum Schutz für angeschlagene Länder entsprechende Firewalls installieren, die Banken rekapitalisieren und die geforderte Haushaltskonsolidierung um eine Wachstumsstrategie ergänzen. Gut gemeinte Ratschläge, die allerdings in keinster Weise neu sind – Obama wiederholt lediglich, was seit Monaten diskutiert wird. Da braucht es schon mehr, um die Regierunden der Euroländer aus der Schuldenkrise zu führen.
Doch Barack Obama hat keine andere Wahl als sich auf diese Art noch einmal nach dem G8-Gipfel und dem NATO-Treffen zu äußern. Die Krise in Europa und der Einfluss auf die amerikanische Wirtschaft stehen derzeit im Fokus angesichts der bevorstehenden Präsidentenwahlen in den USA. Barack Obama muss Stärke und Durchsetzungswillen demonstrieren. „Was in Griechenland passiert, hat auch Folgen hier in den Vereinigten Staaten.“ Und so will er Berater zum informellen EU-Gipfel am Mittwoch in Brüssel vorbeizuschicken. „Wir haben angeboten, für Konsultationen anwesend zu sein, um jede nur mögliche, technische Assistenz zur Verfügung zu stellen und einige Aspekte durchzuarbeiten, wie wir die Finanzmärkte stabilisieren können.“ Ausgerechnet die USA mit ihren Ratingagenturen bieten nun Hilfe zur Stabilisierung der Finanzmärkte an!