Deutschland

Fintech hilft Mittelständlern bei der Unternehmensnachfolge

Carl Finance, eine Online-Plattform für Unternehmensverkäufe, hilft Mittelständlern bei der Unternehmensnachfolge. Investoren haben ein großes Interesse an dem Geschäftsmodell. Im Verlauf der letzten Finanzierungsrunde wurden drei Millionen Euro in das Unternehmen investiert.
25.06.2019 17:24
Lesezeit: 1 min

Die beiden Unternehmer Kurosch Habibi und Pascal Stichler sind Gründer der Fintech-Plattform Carl Finance. Sie wollen mittelständischen Unternehmen, die Probleme bei der Unternehmensnachfolge haben, bei der Suche nach guten Käufern helfen. Dabei verlangt Carl Finance nach einer gelungenen Unternehmensnachfolge rund ein Prozent vom Verkaufspreis als Bezahlung für die Dienstleistung.

“Carl Finance entwickelt für den Prozess eine Plattform. Darauf gibt es bisher zum Beispiel die Möglichkeit, eine kostenlose Unternehmensbewertung zu erhalten. Über einen Algorithmus soll anhand weniger Eckdaten ein erster Wert einer Firma errechnet werden. Daran sollen sich die Mittelständler orientieren können”, so das Portal Gruenderszene.de.

Investoren haben sich von diesem neuen Geschäftsmodell überzeugen lassen. Die Saarbrücker 21 (Business Angels), German Ventures, Minodes, Dubsmash und Contorion haben große Summen in Carl Finance investiert. Vertrauen bei den Investoren erweckt offenbar die Tatsache, dass der Aufsichtsrat der Deutschen Börse, Karl-Heinz Flöther, im Beirat von Carl Finance sitzt.

Die letzte Finanzierungsrunde fand am 12. Juni 2019 statt. Eine Sprecherin von Carl Finance teilte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten dazu mit: "Gerne würde ich Ihnen mitteilen, dass unsere letzte Finanzierungsrunde (bekanntgegeben am 12.06.2019) eine Summe von 3 Millionen umfasste. Diese wurde von Project A angeführt, außerdem ist ein Family Office der Unger-Familie (ehemals A.T.U.)  beteiligt."

Allein bis Ende 2020 planen die Inhaber von 227.000 kleinen und mittleren Unternehmen eine Nachfolgeregelung. Eine der schwierigsten Hürden für das Gelingen einer Unternehmensnachfolge ist dabei das Finden eines für Verkäufer und Käufer gleichermaßen akzeptablen Kaufpreises.

KfW-Research zufolge lag der durchschnittliche geschätzte Kaufpreis eines Unternehmens im Jahr 2018 bei 351.000 Euro, wenn die Unternehmensnachfolge innerhalb der kommenden fünf Jahre vollzogen werden soll. Die überwiegende Anzahl der Firmen im deutschen Mittelstand ist allerdings sehr klein, acht von zehn Mittelständlern sind Kleinstunternehmen mit weniger als 5 Beschäftigten. Demzufolge erwartet die Hälfte aller Mittelständler einen Kaufpreis von maximal 175.000 Euro. Jeder fünfte Inhaber beurteilt den Wert des Unternehmens sogar mit maximal 50.000 Euro. Die geschätzten Kaufpreise sind im Jahresvergleich weitgehend stabil. Die Durchschnittsbewertung der Kaufpreise ist zwischen 2017 und 2018 um lediglich zwei Prozent gestiegen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Facebook greift auf Ihre Fotos zu – viele merken es nicht
04.07.2025

Eine neue Funktion erlaubt Facebook, alle Fotos vom Handy hochzuladen. Die meisten Nutzer merken nicht, was sie wirklich akzeptieren. Wie...

DWN
Finanzen
Finanzen Flat Capital-Aktie: Trotz Beteiligungen an OpenAI und SpaceX überbewertet?
04.07.2025

Flat Capital lockt mit Beteiligungen an OpenAI, SpaceX und Co. Doch die Risiken steigen, Insider warnen. Ist die Flat Capital-Aktie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Stromsteuersenkung: Wirtschaftsverbände kritisieren Merz für gebrochene Zusage
04.07.2025

Die Entscheidung der Bundesregierung zur Stromsteuersenkung sorgt für Aufruhr. Wirtschaftsverbände fühlen sich übergangen und werfen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China-Zölle auf EU-Weinbrand kommen nun doch – das sind die Folgen
04.07.2025

China erhebt neue Zölle auf EU-Weinbrand – und das mitten im Handelsstreit mit Brüssel. Betroffen sind vor allem französische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gaspreise steigen wieder: Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet
04.07.2025

Nach einem deutlichen Preisrückgang ziehen die europäischen Gaspreise wieder an. Was das für Verbraucher und Unternehmen bedeutet –...

DWN
Panorama
Panorama Schwerer Flixbus-Unfall auf der A19 bei Röbel: Was wir wissen und was nicht
04.07.2025

Ein Flixbus kippt mitten in der Nacht auf der A19 bei Röbel um. Dutzende Menschen sind betroffen, ein Mann kämpft ums Überleben. Noch...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Solarausbauziel in Deutschland bis 2030 zur Hälfte erfüllt
04.07.2025

Deutschland hat bereits einen großen Schritt in Richtung Solarenergie gemacht – doch der Weg ist noch weit. Trotz beachtlicher...

DWN
Politik
Politik One Big Beautiful Bill: Das steckt hinter Trumps Steuererleichterungen
04.07.2025

Am amerikanischen Unabhängigkeitstag setzt Donald Trump ein innenpolitisches Zeichen: Mit dem "One Big Beautiful Bill" will er seine...