Technologie

Deloitte: China will Blockchain als strategisches Instrument einsetzen

Lesezeit: 2 min
20.07.2019 18:25
Laut einer weltweiten Umfrage von Deloitte setzen die Unternehmen in China besonders viel Hoffnung in die Blockchain-Technologie, die man dort als strategisches Instrument betrachtet.
Deloitte: China will Blockchain als strategisches Instrument einsetzen
Die Studie wurde in elf Ländern durchgeführt. Laut Deloitte will man Blockchain in China als strategische Waffe einsetzen. (Grafik: Deloitte 2019 Global Blockchain Survey Länder)

Mehr zum Thema:  
Krypto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Krypto  

Laut einem am 27. Juni veröffentlichten Bericht der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte glauben 73 Prozent der chinesischen Unternehmen, dass die Blockchain-Technologie eine der fünf wichtigsten strategischen Prioritäten ihres Landes ist.

Für den Bericht befragte Deloitte zwischen dem 8. Februar 2019 und dem 4. März in elf Ländern 1.386 Unternehmensvertreter - darunter auch 200 Befragte in China. Man wollte die wichtigsten Einstellungen und Investitionen beim Thema Blockchain-Technologie ermitteln.

Unter allen Befragten weltweit sagten 53 Prozent, dass die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) eine der fünf wichtigsten strategischen Prioritäten ihres Unternehmens ist. Dies ist ein Anstieg um 10 Punkte gegenüber den Zahlen aus dem letzten Jahr, so der Bericht.

Darüber hinaus sehen 83 Prozent der Befragten überzeugende Anwendungsfälle für Blockchain, gegenüber 74 Prozent im letzten Jahr, und die allgemeine Einstellung der Befragten zu Blockchain hat sich deutlich verbessert. Allerdings sagten auch 43 Prozent, dass der Hype um die Technologie zu stark sei.

China will Blockchain als "strategisches Instrument" einsetzen

In China hat die Regierung kürzlich in ihrem 13. Fünfjahresplan für die IT wichtige strategische Technologieprioritäten festgelegt. In einem vom Ministerium für Industrie und Informationstechnologie veröffentlichten Whitepaper wurde die Blockchain-Technologie als Schlüsselfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung genannt.

Dem Regierungspapier zufolge ist die chinesische "Realwirtschaft" ein Bereich, wo Blockchain langfristige Anwendungen finden könne - zum Beispiel bei der Rückverfolgbarkeit von Produkten und beim Schutz von Urheberrechten.

Die Befragten der Deloitte-Umfrage stimmten dieser Einschätzung mit überwältigender Mehrheit zu, wobei 73 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass Blockchain in China eine der fünf wichtigsten kritischen Prioritäten ist - eine Zahl, die deutlich höher ist als in den meisten anderen untersuchten Ländern.

Rund 34 Prozent der Befragten in China glauben "stark" an das disruptive Potenzial der Blockchain, mehr als in den meisten Ländern. Dies ist wichtig angesichts von Chinas Rolle in der Weltwirtschaft und der Führungsrolle, die es im asiatisch-pazifischen Raum übernommen hat.

China werde Blockchain mehr als alle anderen Länder der Welt "strategisch statt taktisch einsetzen", sagt Paul Sin, Consulting-Partner, Deloitte Advisory (Hong Kong) und Leiter des Asia-Pacific Blockchain-Labors von Deloitte.

"Mehr Projekte werden [in China] vom Top-Management gesteuert, das Blockchain als strategische Waffe und nicht als Produktivitätswerkzeug einsetzt."

China hat Ende 2017 sowohl Initial Coin Offerings (ICOs) als auch Bitcoin-Fiat-Börsen verboten. Diese restriktive Politik scheint sich nicht abzuschwächen. So hat der Social Media-Gigant und Zahlungsdienstleister WeChat im Mai 2019 in seiner Zahlungspolitik Kryptotransaktionen verboten.

Zugleich ist das Land aber sehr aktiv im Hinblick auf die Hinter den Kryptowährungen stehende Technologie. Bereits im März 2018 wurde berichtet, dass im Jahr 2017 die meisten Patentanmeldungen für die Technologie an die World Intellectual Property Organization (WIPO) aus China kamen.

Seitdem ist Blockchain ein wichtiger Schwerpunkt der Entwicklung in China geblieben, wobei das Land Berichten zufolge bei der Anzahl der entwickelten Blockchain-Projekte Stand April 2019 weltweit führend ist.

Mehr Krypto-Themen finden Sie hier.

Weitere Meldungen aus dem Tech-Report der DWN finden Sie hier.


Mehr zum Thema:  
Krypto >

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW verkauft weniger Autos in China
14.01.2025

VW verkauft weniger Autos. Sorgen bereitet dem Konzern vor allem der wichtige Absatzmarkt China. Sinkende Zahlen bei E-Autos und die...